Posts zu Nahost von "Fridays for Future" in der Kritik

"Extrem anti-israelisch"

Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Michael Blume, sieht Äußerungen der internationalen "Fridays for Future"-Bewegung zum Nahost-Konflikt kritisch. Sie hatten palästinensische Tote als Märtyrer bezeichnet.

Fridays for Future: Aufschrift auf einer Tasche / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Fridays for Future: Aufschrift auf einer Tasche / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

"Hier zeigt eine Klimaschutzbewegung nur Interesse, wenn es gegen Juden geht", sagte Blume dem Portal watson.de am Montag. So hatte FFF palästinensische Tote auf Twitter als "Märtyrer" bezeichnet. Auch werde das Existenzrecht Israels bestritten, sagte Blume.

"Der Thread von Fridays for Future ist extrem einseitig anti-israelisch und enthält viel Antisemitismus." Dass sich die deutsche Sektion von diesen Äußerungen ausdrücklich distanziert habe, sei "ein guter Anfang". Es brauche jedoch eine Aufarbeitung dieser Haltung in den eigenen Reihen.

"Völlig verzerrte Darstellung"

Blume: "Wir werden auch jetzt wieder sehen, wer Antisemitismus nur bei anderen bekämpfen will - oder auch im eigenen Milieu dagegen vorgeht." Ähnlich hatten sich zuvor die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, und die stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende Gitta Connemann geäußert.

Der jüdische Staat werde "völlig verzerrt dargestellt und mit bekannten antisemitischen Klischees dämonisiert", sagte Knobloch der Bild-Zeitung (Freitag). Zugleich werde "palästinensischer Terrorismus gegen Zivilisten auf ganzer Linie verharmlost", so die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Connemann mahnte, FFF beeinflusse eine ganze Generation.

Antisemitismus

Antisemitismus nennt man die offen propagierte Abneigung und Feindschaft gegenüber Juden als Volksgruppe oder als Religionsgemeinschaft. Der Begriff wird seit dem 19. Jahrhundert gebraucht, oft als Synonym für eine allgemeine Judenfeindlichkeit. Im Mittelalter wurden Juden für den Kreuzestod Jesu verantwortlich gemacht und als "Gottesmörder" beschuldigt. Während der Kreuzzüge entlud sich die Feindschaft in mörderischen Ausschreitungen, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen.

Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler (dpa)
Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA