Verletzte bei Unruhen am Tempelberg

Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischer Polizei

Bei Unruhen am Tempelberg in Jerusalem wurden Dutzende Palästinenser und Polizisten verletzt. Am letzten Freitag im Fastenmonat Ramadan kam es in Jerusalem zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei.

Jerusalem im Abendlicht mit Blick vom Ölberg auf den Tempelberg / © privat (DVHL)
Jerusalem im Abendlicht mit Blick vom Ölberg auf den Tempelberg / © privat ( DVHL )

Das berichteten örtliche Medien unter Berufung auf den Roten Halbmond.

Unruhen nach Abendgebet

Im Anschluss an das Abendgebet, zu dem sich Zehntausende Muslime an der heiligen Stätte versammelt hatten, warfen nach Polizeiangaben hunderte Personen mit Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen nach den Beamten. Die Polizei sperrte laut Berichten Aufgänge zum Tempelberg sowie das Damaskustor zur Altstadt und ging unter anderem mit Gummigeschossen und Blendgranaten gegen die Menge vor.

Proteste gegen Siedlungspolitik Israels

Gleichzeitig gingen im Ostjerusalemer Stadtteil "Scheich Jarrah" erneut Palästinenser und Aktivisten auf die Straße. Sie protestierten gegen die geplante Räumung palästinensischer Häuser zugunsten jüdischer Siedler. Die Polizei löste die Kundgebung den Angaben zufolge auf, nachdem Teilnehmer mit Steinen warfen. Zwei Personen wurden laut Berichten festgenommen, zwei weitere durch Blendgranaten verletzt.

Die palästinensische Führung machte laut Medienberichten Israel für die Gewalteskalation verantwortlich. Eine Fortsetzung der israelischen Besatzung und Verbrechen gegen Palästinenser würden die Spannungen verschärfen und eine gefährliche Eskalation zur Folge haben, sagte der Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, Nabil Abu Rudeineh, am Freitag. 

Der Tempelberg

Tempelberg mit Felsendom (Mitte) / © Oded Balilty (dpa)
Tempelberg mit Felsendom (Mitte) / © Oded Balilty ( dpa )

Der Tempelberg, arabisch "Haram al-Scharif" (edles Heiligtum) ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels.

Zahlreiche mythische und biblische Traditionen und Legenden wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks und die Himmelfahrt Mohammeds sind mit dem Ort verbunden. Die Stätte liegt im Südosten der Jerusalemer Altstadt oberhalb des Kidron-Tals.


 

Quelle:
KNA