Die Zahl der Fälle bei der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ist 2020 leicht angestiegen. "Seit dem Jahresbeginn 2020 bis heute sind 186 Anfragen in der Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung eingegangen", sagte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Im vierten Quartal war eine signifikante Zunahme der Beratungsanfragen zu verzeichnen, die auf das jüngste Anschlagsgeschehen in Frankreich, Deutschland und Österreich zurückzuführen ist. Ein derartiges Phänomen war auch in den vergangenen Jahren nach entsprechenden Ereignissen zu sehen."
Im Jahr 2019 gingen demnach insgesamt 174 Anfragen ein. Generell sei das Anrufaufkommen in den vergangenen Jahren aber eher zurückgegangen, so die Sprecherin. "Diese Entwicklung ist auf eine zunehmende Bekanntheit der regionalen und der Landesangebote zurückzuführen." Die Beratungsstelle bietet seit 2012 eine telefonische Erstanlaufstelle für Menschen, die befürchten, dass sich eine Person in ihrem Umfeld islamistisch radikalisiert. (dpa / 23.12.2021)
25.02.2021
Mit einer Großrazzia in Berlin und Brandenburg ist am Donnerstagmorgen die Polizei gegen eine radikal-islamistische Vereinigung vorgegangen. Der Verein soll die Terrormiliz "Islamischer Staat" verherrlichen und stark antisemitisch sein.
Wie der Sprecher der Senatsinnenverwaltung, Martin Pallgen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte, richtete sich die Aktion gegen die verbotene Vereinigung Jama atu Berlin alias Tauhid Berlin. Ihr würden rund 20 Personen zugerechnet.
Die Razzia diene der Durchsetzung des zuvor erlassenen Vereinsverbotes, erklärte Pallgen. Beteiligt waren daran den Angaben zufolge rund 850 Polizisten. Sie durchsuchten rund 25 Objekte in Berlin und Brandenburg.
Der Vereinigung werde vorgeworfen, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu verherrlichen, die Tötung Andersgläubiger zu befürworten und stark antisemitisch ausgerichtet zu sein, sagte der Sprecher der Senatsinnenverwaltung. Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) wollte sich am Vormittag in einer Pressekonferenz dazu äußern.
Die Zahl der Fälle bei der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) ist 2020 leicht angestiegen. "Seit dem Jahresbeginn 2020 bis heute sind 186 Anfragen in der Hotline der Beratungsstelle Radikalisierung eingegangen", sagte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Im vierten Quartal war eine signifikante Zunahme der Beratungsanfragen zu verzeichnen, die auf das jüngste Anschlagsgeschehen in Frankreich, Deutschland und Österreich zurückzuführen ist. Ein derartiges Phänomen war auch in den vergangenen Jahren nach entsprechenden Ereignissen zu sehen."
Im Jahr 2019 gingen demnach insgesamt 174 Anfragen ein. Generell sei das Anrufaufkommen in den vergangenen Jahren aber eher zurückgegangen, so die Sprecherin. "Diese Entwicklung ist auf eine zunehmende Bekanntheit der regionalen und der Landesangebote zurückzuführen." Die Beratungsstelle bietet seit 2012 eine telefonische Erstanlaufstelle für Menschen, die befürchten, dass sich eine Person in ihrem Umfeld islamistisch radikalisiert. (dpa / 23.12.2021)