Deutlich mehr evangelikale als katholische Latinos wählten Trump

"Demografische Kluft"

Die bei den Präsidentenwahlen zutage getretene politische Spaltung unter den Latinos in den USA ist vor allem auf ihre religiöse Zugehörigkeit zurückzuführen. Zu diesem Ergebnis kommen Nachwahlanalysen.

Kirche in den USA / © PhotoLizM (shutterstock)

Darüber berichten mehrere US-Medien. Demnach stimmten protestantische spanischstämmige Amerikaner (Latinos) deutlich stärker für Donald Trump als katholische. "Religion ist die größte demografische Kluft unter den Latinos", so eine Analyse des Public Religion Research Institute (PRRI).

Deutlich geringere Zustimmung für Trump bei Katholiken

Vor allem evangelikale Latinos bewerten Trump mit 57 Prozent als guten Präsidenten. Dasselbe sagen im Vergleich nur etwas mehr als ein Viertel unter den Katholiken. Der Religionssoziologe der Universität Boston Jonathan Calvillo erklärt das Phänomen mit einer offenen Unterstützung Trumps durch evangelikale Führer der Latinos. Der Präsident der National Hispanic Christian Leadership Conference, Pastor Samuel Rodrigues, hebt dabei wie andere Prediger auf die Richterbesetzungen am Obersten Gericht ab.

Die mehrheitliche Unterstützung der Latino-Protestanten für Trump spiegelt sich auch bei anderen Politikthemen wider. So halten die Hälfte der hispanischen Protestanten Gewalt weißer Polizisten gegenüber Schwarzen für isolierte Vorfälle; unter Katholiken sähen das nur 33 Prozent so. Ähnlich unterschiedlich seien die Haltungen auch beim Thema Mauerbau an der Südgrenze und beim Umgang mit Flüchtlingen.


Quelle:
KNA