Die EU hat scharfe Kritik an der Entscheidung der USA zur Wiederaufnahme der Vollstreckung von Todesstrafen geübt. "Die Todesstrafe verletzt das in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung verankerte unveräußerliche Recht auf Leben und ist eine grausame, unmenschliche und entwürdigende Strafe", ließ die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mitteilen. Die US-Entscheidung stehe im Widerspruch zu dem Trend, die Todesstrafe abzuschaffen.
Das US-Justizministerium hatte angekündigt, auf Bundesebene erstmals nach mehr als 15 Jahren wieder die Todesstrafe vollstrecken zu wollen. Es sei bereits die Exekution von fünf Häftlingen angeordnet worden, gegen die die Todesstrafe verhängt worden sei, hieß es. Diese seien alle unter anderem wegen Mordes an Kindern und Jugendlichen verurteilt worden. (dpa / 26.7.19)
02.12.2020
Führende US-Katholiken haben scharfe Kritik an einem Vorstoß des Justizministeriums geäußert, die Tötungsarten bei Hinrichtungen zu erweitern. So sollen Erschießungen, der elektische Stuhl und der Einsatz von Gas möglich werden.
"Erschießungskommandos und andere Hinrichtungsmethoden wieder einzuführen, ist ein Schlag ins Gesicht eines Landes, das sich von der Praxis der Todesstrafe abwendet", erklärte die Geschäftsführerin des "Catholic Mobilizing Network", Krisanne Vaillancourt Murphy.
Schwester Helen Prejean, die sich seit langem gegen die Todesstrafe einsetzt, bezeichnete die Ankündigung als "gefühllose rohe Gewalt der Mentalität der Trump-Administration".
Erschießungen, elektrischer Stuhl und Einsatz von Gas
Das US-Justizministerium hatte am 27. November eine Regeländerung veröffentlicht, die auf Bundesebene Erschießungen, den elektrischen Stuhl und den Einsatz von Gas gegenüber Todeskandidaten möglich machen sollen. Die Ausweitung der Tötungsarten neben der Giftinjektion soll am 24. Dezember in Kraft treten, sie wurde schon im August angekündigt.
Laut "Death Penalty Information Center", das die Tötungsarten der einzelnen Bundesstaaten dokumentiert, sind Erschießungen in drei Bundesstaaten rechtlich zulässig. In neun Staaten können zum Tode Verurteilte auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden, in sieben ist der Einsatz von Stickstoffgas möglich.
Biden will Hinrichtungen auf Bundesebene beenden
In diesem Jahr hat das Justizministerium erstmals seit 2003 wieder Todesurteile auf Bundesebene vollstreckt. Bis November starben sieben Verurteilte per Giftspritze, Fünf Häftlinge sollen noch vor Vereidigung des neuen US-Präsidenten Joe Biden am 20. Januar hingerichtet werden.
Eine Hinrichtung zwischen einer Präsidentschaftswahl und der Amtseinführung des neuen Präsidenten gab es zuletzt 1889. Biden hatte angekündigt, Hinrichtungen auf Bundesebene zu beenden. Die US-Bischöfe haben sich mehrfach für ein Ende der Todesstrafe eingesetzt.
Die EU hat scharfe Kritik an der Entscheidung der USA zur Wiederaufnahme der Vollstreckung von Todesstrafen geübt. "Die Todesstrafe verletzt das in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung verankerte unveräußerliche Recht auf Leben und ist eine grausame, unmenschliche und entwürdigende Strafe", ließ die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini mitteilen. Die US-Entscheidung stehe im Widerspruch zu dem Trend, die Todesstrafe abzuschaffen.
Das US-Justizministerium hatte angekündigt, auf Bundesebene erstmals nach mehr als 15 Jahren wieder die Todesstrafe vollstrecken zu wollen. Es sei bereits die Exekution von fünf Häftlingen angeordnet worden, gegen die die Todesstrafe verhängt worden sei, hieß es. Diese seien alle unter anderem wegen Mordes an Kindern und Jugendlichen verurteilt worden. (dpa / 26.7.19)