Religionsvertreter beten in Berlin für Terroropfer

"Terrorismus ist Gotteslästerung"

Spitzenvertreter von Juden, Christen und Muslimen haben vor der österreichischen Botschaft in Berlin für die Opfer des islamistischen Terrors gebetet. Sie riefen die Religionen zum Engagement für den Frieden auf.

Wien: Rote Rosen und eine Kerze in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags / © Matthias Schrader (dpa)
Wien: Rote Rosen und eine Kerze in Gedenken an die Opfer des Terroranschlags / © Matthias Schrader ( dpa )

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, warnte davor zuzulassen, "dass Extremisten und Terroristen die Gemeinschaft spalten". Er nannte die Attentate einen "Krieg gegen Gott und die Menschen", der sich auch gegen Muslime richte. Mazyek erinnerte daran, dass einem Anschlag in Kabul am Montag mehrere Dutzend afghanische Studierende zum Opfer fielen.

Religionen als "Boten des Friedens"

Der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Andreas Nachama, gedachte der Ermordeten von Dresden, Nizza und Wien. Er betonte, dass jede Religion und Weltanschauung von Extremisten missbraucht werden könne. Der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte, dass Terrorismus eine Gotteslästerung sei. Deshalb müssten die Religionen zu "Boten des Friedens" werden. Der evangelische Landesbischof Christian Stäblein rief dazu auf, "die Kräfte des Friedens in allen Religionen zu stärken". Der Neuköllner Imam Mohammed Taha Sabri wandte sich ebenfalls gegen "Hass und Gewalt".

An der Friedenskundgebung nahmen Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die SPD-Vorsitzende Saskia Esken, Abgeordnetenhauspräsident Ralf Wieland und der österreichische Botschafter Peter Huber teil. Zum Gedenken der Opfer entzündeten die Teilnehmer Kerzen und legten weiße Rosen am Botschaftszaun nieder.


Quelle:
KNA
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