Österreichs Bundespräsident dankt Religionen für Covid-Maßnahmen

"Keine Selbstverständlichkeit"

Österreichs Bundespräsident Van der Bellen hat den Religionen für ihre Corona-Maßnahmen und ihr Wirken im Blick auf Spiritualität und Solidarität gedankt. Die Kooperation zwischen Staat und Religionsgemeinschaften sei dafür wichtig gewesen.

Alexander Van der Bellen in der Hofburg / © Christian Bruna (dpa)
Alexander Van der Bellen in der Hofburg / © Christian Bruna ( dpa )

Der Einsatz der Kirchen und Religionsgemeinschaften für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt sei "keine Selbstverständlichkeit", betonte er bei einer Begegnung mit den Spitzen aller 16 in Österreich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften am Mittwoch in der Wiener Hofburg. Daran nahmen unter anderen Kardinal Christoph Schönborn und Salzburgs Erzbischof Franz Lackner als Vorsitzender der Bischofskonferenz teil.

Religionen als Begegnungsstifter

Die Phase des Lockdowns habe die Kirchen und Religionen vor enorme Herausforderungen gestellt und ihnen Opfer abverlangt. "Doch die Herausforderungen wurden auf Grundlage der guten Kooperation zwischen Staat sowie Kirchen und Religionsgesellschaften gut bewältigt", betonte das Staatsoberhaupt.

"Religionen sind Begegnungsstifter, so wie sie auch Friedensstifter sein sollen", sagte Van der Bellen. "Ihre Menschlichkeit, Ihre Spiritualität und Ihre Solidarität dienen dem nachhaltigen Wohl aller Menschen!" Kirchen und Religionen seien "essenziell für unser Land. Danke und Vergelt's Gott!"

Schönborn: Friedliches Zusammenleben der Religionen schätzen

Kardinal Schönborn betonte stellvertretend für die Anwesenden, es sei nicht selbstverständlich, dass die Religionen so friedlich zusammenleben wie in Österreich. Mit seiner neuen Sozialenzyklika "Fratelli tutti" spreche Papst Franziskus genau die Situation der Covid-Pandemie an, so der Wiener Erzbischof. Er träume nicht von einem "idealen Staat" wie die Utopisten, sondern von der "sozialen Freundschaft in der einen Welt", führte Schönborn aus.

Dabei sei es auch ein höchst bedeutsames Zeichen, dass Franziskus in seiner Enzyklika aus dem "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen" zitiert, das er im Februar 2019 in Abu Dhabi gemeinsam mit dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität Ahmad Al-Tayyeb unterzeichnet hatte.


Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari (KNA)
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA