Bischöfin Hofmann zu Rassismus und Rechtsextremismus

Rechtes Denken und Glaube unvereinbar

Mit Blick auf Rassismus und Rechtsextremismus fordert die evangelische Bischöfin Beate Hofmann die Kirche auf, klar Position zu beziehen. Rechtes Gedankengut und christlicher Glaube seien miteinander unvereinbar. 

Rechtsextremismus in Deutschland / © Patrick Pleul (dpa)
Rechtsextremismus in Deutschland / © Patrick Pleul ( dpa )

Die Kirche müsse diejenigen schützen, die von rechter Gewalt bedroht sind. Zugleich solle sie das Gespräch mit Menschen suchen, die offen für rechtes Denken seien, so die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck am Montag in Kassel. "Solche Menschen gibt es auch in unseren eigenen Reihen." Es sei eine Herausforderung, aber auch eine Chance, diesen Menschen im Gespräch zu ermöglichen, ihre Vorurteile fallen zu lassen.

Corona-Pandemie keine Strafe Gottes

Die Bischöfin bezeichnete die Corona-Pandemie als "Brennglas auf unsere Lebensverhältnisse". Die Krise zeige soziale Ungleichheiten und grundlegende Probleme in der Welt auf. Die Pandemie sei aber keine Strafe Gottes. Diese zuweilen auch von Theologen vertretene Position nannte die Bischöfin "ganz problematisch, weil wir dann erklären müssten, warum Gott ausgerechnet die straft, die im Moment als besonders schutzlos dastehen".

Hofmann kritisiert Verschwörungstheoretiker

Vielmehr sei Corona "eine Verknüpfung von vermutlich natürlichen Prozessen und menschengemachter Verbreitung", bei der Mobilität eine große Rolle spiele. Hofmann kritisierte zu einfache Erklärungen von Verschwörungstheoretikern. "Ich glaube, wir müssen die Komplexität dieser Situation aushalten, wir müssen miteinander Wege suchen, wie wir mit den Erfahrungen von Kontrollverlust umgehen."


Beate Hofmann mit Mundschutz / © Michael Reichel (dpa)
Beate Hofmann mit Mundschutz / © Michael Reichel ( dpa )
Quelle:
KNA