Corona in Kolumbien gefährdet laut Caritas Friedensprozess

Soziale und politische Konflikte verschärfen sich

​Die Corona-Pandemie gefährdet nach Einschätzung von Caritas international den kolumbianischen Friedensprozess. Die sozialen und politischen Konflikte verschärften sich immer weiter, betonte die Hilfsorganisation in Freiburg.

"Peace"  - Friedenszeichen für Kolumbien / © Leonardo Munoz (dpa)
"Peace" - Friedenszeichen für Kolumbien / © Leonardo Munoz ( dpa )

In einigen Regionen nutzten bewaffnete Gruppen die Pandemie als Vorwand, eigene Ausgangssperren zu verhängen und den Transport von Lebensmitteln oder medizinischen Gütern zu kontrollieren. "Mit großer Sorge müssen wir auch mit ansehen, wie diese Gruppen nun verstärkt Minderjährige für ihren Kampf rekrutieren", so Caritas-Sprecher Jonas Brenner.

Friedensabkommen beendete mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg

Friedensaktivisten, die sich wegen der Krise nicht mehr frei bewegen können, seien gezielt ermordet worden, so Caritas. "Allein zwischen März und Mai sind 24 Aktivisten, die sich zu Hause aufhielten, an ihren Wohnorten aufgespürt und umgebracht worden", so Brenner.

Das Friedensabkommen zwischen Kolumbiens Regierung und der Rebellengruppe FARC 2016 beendete offiziell einen mehr als 50 Jahre andauernden Bürgerkrieg in dem südamerikanischen Land. Mitglieder der FARC sitzen inzwischen als politische Partei im Parlament. Ein Teil der Kämpfer verweigert sich dem Friedensprozess und setzt den bewaffneten Kampf fort.


Quelle:
KNA