Slowakischer Erzbischof Vasil beklagt Angriffe gegen Religion

"Auch ein gutes Zeichen"

​Der slowakische Erzbischof Cyril Vasil wendet sich gegen verstärkte Angriffe auf Kirche, Christentum und Religion in Medien und Sozialen Netzwerken. Katholiken würden in die Ecke von Fundamentalismus und Fanatismus gestellt, kritisierte der Geistliche. 

Der slowakische Regierungschef Igor Matovic / © Ondøej Deml (dpa)
Der slowakische Regierungschef Igor Matovic / © Ondøej Deml ( dpa )

Seit Antritt der neuen Mitte-Rechts-Regierung im März werde in Kommentaren vor einem "Regime christlicher Ajatollahs" und dem "Versuch einer Machtergreifung durch den katholischen Teil der Bevölkerung" gewarnt, kritisierte der Administrator der griechisch-katholischen Eparchie Kosice laut slowakischen Medien.

Priester würden als "Dunkelmänner" bezeichnet oder "bestenfalls als Heuchler", so Vasil. Das entspreche der Lage der ersten Christen, denen Trunkenheit und Verrücktheit vorgeworfen worden seien. In einem gewissen Sinne seien all die Vorwürfe aber auch "ein gutes Zeichen", sagte Vasil; sie bezeugten, dass die Kirche in der Slowakei lebendig sei und gehört werde.

"Wettlauf um das beleidigendste Schimpfwort"

Als Beispiel verwies der frühere Sekretär der vatikanischen Ostkirchenkongregation auf das kirchliche Anliegen eines arbeitsfreien Sonntags, für den sich zuletzt auch der neue Ministerpräsident Igor Matovic aussprach. Kritiker sähen das als "Startschuss für einen Kulturkampf", so Vasil.

Der Erzbischof brach auch eine Lanze für den besonders ins Schussfeld geratenen evangelikalen Gesundheitsminister Marek Krajci. Dieser sei "wegen seiner Qualifikation und des Vertrauens der Mitbürger" in sein Amt gelangt. Weil Krajci aber mit seiner religiösen Überzeugung nicht hinter dem Berg halte, finde geradezu ein "Wettlauf um das hässlichste und beleidigendste Schimpfwort" statt.


Quelle:
KNA