Der Lehrbetrieb soll nach Pfingsten beginnen. Die Veranstaltungen erfolgten jedoch nur online und würden "von den Vereinigten Staaten aus organisiert und durchgeführt", gab das in Trisulti ansässige "Dignitatis Humanae Institute" (DHI) bekannt.
Einzelheiten würden voraussichtlich Montag mitgeteilt, erklärte der Leiter des Instituts, Benjamin Harnwell, auf die Frage nach Themen und Dozenten des Kurses.
Kaderschmiede der europäischen Rechten
In der denkmalgeschützten mittelalterlichen Kartause südöstlich von Rom soll eine Kaderschmiede der europäischen Rechten entstehen, die von dem US-amerikanischen Rechtspopulisten Steve Bannon inspiriert und finanziert ist.
Das DHI, das auch von konservativen katholischen Kreisen unterstützt wird, spricht von einer "Akademie für den jüdisch-christlichen Westen". Das italienische Kulturministerium, dem die Klosteranlage untersteht, scheiterte mit mehreren juristischen Versuchen, dem Institut die Pacht für Trisulti zu entziehen.
Juristischer Zwist
Zuletzt erklärte ein Verwaltungsgericht in Latina in einem Berufungsverfahren die Räumungsforderung für unwirksam. In der am Dienstag bekannt gewordenen Begründung des Urteils vom 13. Mai hieß es, die Verfügung des Kulturministeriums fuße im Wesentlichen auf einer Neuinterpretation jener Sachverhalte, die das Ministerium gut zwei Jahre zuvor als Grundlage für die Vergabe der Pacht akzeptiert habe. Das jetzige Vorgehen scheine daher vom gesellschaftlichen und politischen Widerstand gegen das DHI motiviert.
Harnwell äußerte Genugtuung über das Urteil. Er hoffe, nun die Restaurierung des Klosters gemäß den Plänen bei der Ausschreibung durchführen zu können. Auf die Frage nach Finanzierungsquellen sagte er, das Institut habe "die nötigen Mittel, um allen Verpflichtungen nachzukommen".
Bannon erklärte laut DHI, während der Corona-Pandemie habe man das Kloster, die Ortsgemeinde und Italien nicht im Stich gelassen. Das jetzt beginnende akademische Programm werde die Welt "erfolgreicher, sicherer und gesünder für jeden" machen.