Neuer Antisemitismus-Beauftragter in Schleswig-Holstein

Peter Harry Carstensen übernimmt

Der frühere Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird neuer Antisemitismus-Beauftragter in Schleswig-Holstein. Damit gibt es nun mit Ausnahme von Bremen in allen Bundesländern Antisemitismus-Beauftragte.

Peter Harry Carstensen / © Markus Scholz (dpa)
Peter Harry Carstensen / © Markus Scholz ( dpa )

Carstensen (CDU) tritt seine beim Kultusministerium angesiedelte Stelle zum 1. März an. "Jüdisches Leben im Land wird von vielen Seiten bedroht", sagte Kultusministerin Karin Prien (CDU) in Rendsburg. "Wir stellen uns unmissverständlich gegen jede Form von Antisemitismus und wollen mit Peter Harry Carstensen gemeinsam neue Wege gehen."

Bis 2012 Ministerpräsident in Schleswig-Holstein

Der 72-Jährige war von 2005 bis 2012 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein. Einer seiner ersten öffentlichen Auftritte als Antisemitismus-Beauftragter wird laut Prien die Einweihung der Synagoge in Lübeck am 2. April sein.

Antisemitismus

Antisemitismus nennt man die offen propagierte Abneigung und Feindschaft gegenüber Juden als Volksgruppe oder als Religionsgemeinschaft. Der Begriff wird seit dem 19. Jahrhundert gebraucht, oft als Synonym für eine allgemeine Judenfeindlichkeit. Im Mittelalter wurden Juden für den Kreuzestod Jesu verantwortlich gemacht und als "Gottesmörder" beschuldigt. Während der Kreuzzüge entlud sich die Feindschaft in mörderischen Ausschreitungen, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen.

Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler (dpa)
Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA