Russische Kirche will keine Massenvernichtungswaffen mehr segnen

Zur Diskussion eingeladen

Jüngst hatten Geistliche in der Ukraine Raketen gesegnet. Die Tatsache stieß auf heftige Kritik. Die russisch-orthodoxe Kirche reagiert nun. Waffen, die viele Menschen töten können, sollen demnach ausgeschlossen werden – anders als etwa Fahrzeuge.

Nach Aufkündigung des INF-Vertrags: Russland präsentiert neue Mittelstreckenraketen / © Pavel Golovkin (dpa)
Nach Aufkündigung des INF-Vertrags: Russland präsentiert neue Mittelstreckenraketen / © Pavel Golovkin ( dpa )

Die russisch-orthodoxe Kirche diskutiert über ein Verbot der Segnung von Massenvernichtungswaffen. Das Moskauer Patriarchat veröffentlichte auf seiner Website am Montagabend den Entwurf des Dokuments "Über den Segen orthodoxer Christen für die Erfüllung des Militärdienstes". Dieser schließt die Segnung von Waffen aus, "deren Gebrauch den Tod einer unbestimmten Zahl von Menschen herbeiführen kann".

Laut russischen Medien sind damit Massenvernichtungswaffen gemeint, aber nicht "persönliche Waffen". Der Entwurf stammt von einem Gremium, das von Patriarch Kyrill I. geleitet wird. Die Kirche lud nun dazu ein, den Text auf zwei Online-Portalen zu kommentieren. Jeder könne bis zum 1. Juni an der Diskussion teilnehmen, heißt es auf der Website des Moskauer Patriarchats.

Soldaten und Fahrzeuge schon

Ausdrücklich gutgeheißen wird in dem Entwurf die Segnung von Soldaten sowie sämtlichen Fahrzeugen, die vom Militär zu Lande, zu Wasser und in der Luft eingesetzt werden. Besonders in der Ukraine war kritisiert worden, dass orthodoxe Geistliche Raketen gesegnet hätten.


Quelle:
KNA