Erstmals Waffenruhe sämtlicher Konfliktparteien im Südsudan

Kommt jetzt der Papst zu Besuch?

Erstmals haben sich Vertreter der Regierung Südsudans sowie aller Oppositionsgruppen auf eine umfassende Waffenruhe im Land geeinigt. Papst Franziskus hatte jüngst für Frieden geworben und bei Eintritt dieses Falles sein Kommen zugesagt.

Papst Franziskus beim Friedensgebet für den Südsudan (Archiv/2017) / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus beim Friedensgebet für den Südsudan (Archiv/2017) / © Cristian Gennari ( KNA )

Einer am Montag in Rom unterzeichneten Erklärung zufolge soll die Waffenruhe am Mittwoch um 00.00 Uhr in Kraft treten. Dabei würden erstmals auch jene Gruppen einbezogen, die jüngste Abkommen vom Dezember 2017 und September 2018 nicht unterzeichnet hätten, so Paolo Impagliazzo von der Gemeinschaft Sant'Egidio, die das Treffen vermittelt hatte.

Zudem verpflichten sich die Unterzeichner, Zugänge für humanitäre Hilfen von außen offen zu halten. Dies sei insbesondere mit Blick auf eine drohende Nahrungsmittelknappheit notwendig. Insgesamt verlangten die Konflikte im Land eine umfassende politische Lösung. An einer solchen wolle man mit internationaler Hilfe weiter arbeiten, heißt es in der Erklärung.

Vermittlungsbemühungen von Papst Franziskus

Vertreter der Regierung von Präsident Salva Kiir Mayardit und mehrerer anderer Gruppen hatten am Sonntag und Montag in der Zentrale von Sant'Egidio im römischen Stadtteil Trastvere verhandelt. Ausdrücklich dankten die beiden Delegationsleiter, Barnaba Marial Benjamin und Pagan Amum Okiech, den Vermittlungsbemühungen von Papst Franziskus und dem anglikanischen Erzbischof von Canterbury, Justin Welby.

Kurz nach Erlangung der Unabhängigkeit 2011 war im Südsudan ein ethnisch und politisch motivierter Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Hoffnung der rund elf Millionen Südsudanesen ruhte bislang auf einem wiederbelebten Friedensabkommen zwischen Präsident Salva Kiir Mayardit und Oppositionsführer Riek Machar. Im November war die Bildung einer gemeinsamen Regierung erneut gescheitert. Daraufhin vereinbarten die Konfliktparteien eine 100-tägige Verlängerung.

Mehrere Geberstaaten haben Südsudans Politiker jüngst gedrängt, die neue Frist im Februar einzuhalten. Bereits im November sagten Franziskus und der anglikanische Primas Welby ihr Kommen für den Fall zu, dass Kiir und Machar bis Frühjahr eine Übergangsregierung zustande bringen. Zu Weihnachten wandten sie sich erneut mit einem persönlichen Friedensappell an die politischen Führer des Landes.


Quelle:
KNA