Neujahrsbotschaft: Merkel fordert Mut zur Veränderung

"Unser Kompass im nächsten Jahrzehnt"

Zum Jahreswechsel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Deutschen zu Zuversicht aufgerufen und zugleich Veränderungsbereitschaft gefordert. Sowohl den Klimaschutz als auch die Digitalisierung und den Schutz der Menschenwürde nahm sie dabei in den Blick.

Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel / © Michele Tantussi/REUTERS/POOL (dpa)
Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel / © Michele Tantussi/REUTERS/POOL ( dpa )

In ihrer am Montagabend aufgezeichneten Neujahrsbotschaft erklärte die Kanzlerin: "Veränderungen zum Guten sind möglich, wenn wir uns offen und entschlossen auf Neues einlassen."

Neue Antworten seien unter anderem angesichts der Digitalisierung und dem Wandel des Arbeitslebens nötig, führte Merkel aus. Die Menschen sollten auch in Zukunft einen sicheren Arbeitsplatz und eine verlässliche Rente haben.

Neues wagen

Dazu brauche es mehr denn je Mut zu neuem Denken, die Kraft, bekannte Weg zu verlassen, und die Bereitschaft, Neues zu wagen, unterstrich sie.

Die Kanzlerin mahnte zudem verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel an. "Die Erwärmung unserer Erde ist real. Sie ist bedrohlich", betonte Merkel.

Es müsse daher alles Menschenmögliche unternommen werden, um diese Menschheitsherausforderung zu bewältigen. "Noch ist das möglich", erklärte die Regierungschefin.

Mit aller Kraft

"Es sind ja unsere Kinder und Enkel, die mit den Folgen dessen leben müssen, was wir heute tun oder unterlassen", ergänzte Merkel.

Deshalb setze sie sich mit aller Kraft dafür ein, dass Deutschland seinen Beitrag zum Klimaschutz leiste. Das gerade beschlossene Klimaschutzgesetz biete dazu den Rahmen.

Werte und Würde

Merkel fügte hinzu, dass die Werte des Grundgesetzes "unser Kompass auch im nächsten Jahrzehnt" blieben. "Das heißt, auch im digitalen Zeitalter hat die Technik dem Menschen zu dienen – und nicht umgekehrt", erklärte die CDU-Politikerin.

"Die Würde des Menschen setzt die Grenzen, denn sie ist unantastbar."

Schutz ist Aufgabe des Staates

Die Kanzlerin dankte allen, die sich für das Gemeinwesen einsetzen. Unter anderem hob sie die politisch Verantwortlichen in den Kommunen hervor.

"Sie – wie alle Menschen in unserem Land – vor Hass, Anfeindungen und Gewalt, vor Rassismus und Antisemitismus zu schützen, ist Aufgabe des Staates, eine Aufgabe, der sich die Bundesregierung besonders verpflichtet fühlt."


Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Regierungsbefragung / © Ralf Hirschberger (dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Regierungsbefragung / © Ralf Hirschberger ( dpa )
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epd