Deutsch-Pflicht für ausländische Geistliche kommt

Um geistlichen Aufgaben nachzukommen

​Für ausländische Geistliche wie Imame oder auch Priester gilt in Deutschland künftig eine Deutsch-Pflicht. Der Bundesrat stimmte an diesem Freitag einer entsprechenden Verordnung zu. 

Eine neue Sprache lernen (shutterstock)

Danach sollen Beschäftigte von Religionsgemeinschaften, die überwiegend geistliche Aufgaben wahrnehmen, künftig über hinreichende deutsche Sprachkenntnisse (Niveau A2) verfügen.

Für eine Übergangszeit von zwölf Monaten nach Inkrafttreten der Regelung reichen zunächst auch einfache Kenntnisse (Niveau A1) aus. Die Deutsch-Pflicht soll zudem erst sechs Monate nach der Verkündung der Regelung gelten, damit Geistliche genug Zeit zum Erlernen der Sprache haben. In Einzelfällen sind auch künftig Ausnahmen möglich. Zudem müssen Geistliche keinen Nachweis ihrer Sprachkenntnisse erbringen, wenn sie aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit für längere Aufenthalte visumfrei einreisen dürfen.

An den Plänen hatte es viel Kritik gegeben 

Grüne und Linke forderten stattdessen etwa mehr Anstrengungen für die Ausbildung von Imamen in Deutschland. Für die AfD sind die Anforderungen an die Sprache zu gering. Die Probleme mit Imamen aus dem Ausland und deren möglicher Beeinflussung durch ausländische Regierung löst die neue Pflicht aus Sicht vieler Kritiker indes nicht.

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte in der Debatte um die Deutsch-Pflicht vor zu großen Hürden gewarnt. Die Anforderungen dürften nicht dazu führen, dass die Einreise von ausländischen Geistlichen faktisch unmöglich gemacht werde.


Quelle:
KNA