"Die Bürger flehen ihre Anführer um eine Lösung an. Doch stattdessen bekommen sie im besten Fall die kalte Schulter, im schlechtesten bekommen sie Jobabbau, Tränengas, Festnahmen und Schläge", schreiben die Kirchenführer in einem Hirtenbrief.
In dem südafrikanischen Land war es in den vergangenen Wochen zu dramatischen Preissteigerungen gekommen; Lebensmittel und Benzin wurden für viele Simbabwer unerschwinglich. Hinzu kommen Stromausfälle von bis zu 20 Stunden pro Tag, unter denen vor allem Geschäfte leiden.
UNO warnt vor Hungersnot
Die UNO warnte vor zwei Wochen außerdem vor einer "hausgemachten Hungersnot" im einstigen "Brotkorb Afrikas". Rund zwei Drittel der Bürger seien von Unterernährung bedroht. Nach einem Ärztestreik und einer Massenentlassung von Klinikpersonal steckt auch der öffentliche Gesundheitssektor in der Klemme.
"Im Zentrum unserer nationalen Krise steht eine Führungskrise. Die meisten unserer Anführer sind offenbar nur darauf bedacht, ihren persönlichen Wohlstand und den ihrer Freunde und Familie zu schützen", so die Bischöfe. Neben der Regierung von Präsident Emmerson Mnangagwa kritisierten sie auch die Opposition für ihre Weigerung, an Gesprächen teilzunehmen, als "egoistisch".
Bischöfe fordern "nationalen Dialog"
"Es ist an der Zeit, dass alle Bürger in Bescheidenheit an einen Tisch kommen und sich auf das Gemeinwohl konzentrieren." Die Bischofskonferenz fordert daher einen "umfassenden nationalen Dialog", an dem neben Politikern auch Bürger- und Geschäftsvertreter sowie Kirchen teilnehmen sollten.