Bischof: Sondermarke ermutigt zu interreligiösem Dialog

Bild von Franz von Assisi und Sultan

Mit einer Sonderbriefmarke erinnert das Bundesfinanzministerium an das Treffen des heiligen Franz von Assisi mit Sultan Al-Kamil Muhammad al-Malik vor 800 Jahren.

Ausschnitt der Briefmarke mit dem heiligen Franz und dem Sultan / © Poste Italiane (KNA)
Ausschnitt der Briefmarke mit dem heiligen Franz und dem Sultan / © Poste Italiane ( KNA )

Bei der Vorstellung des Postwertzeichens am Donnerstag in Berlin nannte es der Vorsitzende der Unterkommission für Interreligiösen Dialog der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing,  eine "Ermutigung für den Interreligiöse Dialog zwischen Muslimen und Christen, aber auch zwischen anderen Konfessionen".

Dies sei besonders wichtig in Zeiten, in denen Teile der Politik und Gesellschaft die Berechtigung des Dialogs öffentlich anzweifelten.

Bischof Georg Bätzing im Profil / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing im Profil / © Harald Oppitz ( KNA )

Das 95-Cent-Wertzeichen mit dem Titel "1219 - Franziskus und der Sultan" mit einer Ikonendarstellung der beiden Religionsvertreter ist seit Donnerstag erhältlich. Das Ministerium erklärte, die Begegnung in der ägyptischen Hafenstadt Damiette sei ein frühes Beispiel des Kulturdialogs gewesen, in dem Respekt und der Wille zum Frieden im Vordergrund gestanden habe. 

Vor 800 Jahren, zur Zeit der Kreuzzüge, war Franz von Assisi dorthin gereist, um vor dem damaligen politischen und geistlichen Oberhaupt der Muslime zu predigen und ihm die friedliebende Seite des Christentums zu vermitteln. Der muslimische Herrscher sei so sehr von den Worten des Ordensmannes beeindruckt gewesen, dass er ihm wohlwollend zugehört habe, berichteten Zeitgenossen.

Auch Italien hatte dazu eine Marke

Im März hatte bereits Italien eine Briefmarke in Erinnerung an den Besuch herausgebracht. Sie zeigt ein Detail des Frescos von Giotto die Bondone (um 1267-1337), das die Begegnung des Heiligen mit dem Sultan darstellt. Das Originalfresco ist Teil des bekannten Giotto-Zyklus' zum Leben des Heiligen in der Oberkirche der Franziskus-Basilika von Assisi.

Bäzing betonte, es sei seinerzeit zwar nicht um einen interreligiösen Dialog im modernen Sinn gegangen. Das Gespräch sei aber ein "Gründungsnarrativ für die Begegnung zwischen Christen und Muslimen", das später große Früchte getragen habe. Dabei verwies er auf das Wirken der Franziskaner im Heiligen Land, besonders die Betreuung christlicher Hospitäler. Vielerorts sei ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Kulturen und Religionen aufgeschlagen worden.

Franz von Assisi

Kaum ein Heiliger hat bis heute eine solche Anerkennung gefunden wie er. Franziskus wird unter anderem als Patron der Armen, Blinden und Lahmen verehrt. Zudem ist er Patron der Strafgefangenen, Sozialarbeiter und Schiffbrüchigen. Außerdem dient er als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen. Papst Johannes Paul II.erklärte ihn 1980 zudem zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie.

Der Heilige Franz von Assisi (KNA)
Der Heilige Franz von Assisi / ( KNA )

 

Quelle:
KNA