Caritaspräsident Neher sieht E-Auto-Förderung skeptisch

Nur etwas für Besserverdienende?

Caritaspräsident Peter Neher steht der staatlichen Förderung der E-Mobilität aus sozialen Gründen skeptisch gegenüber. "Wenn ich mir anschaue, was diese Autos kosten, kommt die Anschaffung nur für Besserverdienende infrage", so Neher.

E-Auto beim "Tanken" / © guteksk7 (shutterstock)

Er äußerte sich gegenüber der Bamberger Bistumszeitung "Heinrichsblatt". Menschen mit geringen Einkommen hätten kaum die Chance, sich ein Elektro-Fahrzeug anzuschaffen. Um diesem Personenkreis die Beteiligung am Klimaschutz zu ermöglichen, müsste der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut und Zugtickets deutlich verbilligt werden.

"Auch wenn der Klimaschutz für uns als Wohlfahrtsverband nicht unsere erste Aufgabe ist, geht es uns dabei um ökologische und soziale Gerechtigkeit", so der Caritaspräsident im Vorfeld der Delegiertenversammlung des katholischen Wohlfahrtsverbands vom 15. bis 17. Oktober in Bamberg.

Bei Klimarettung die Armen in den Blick nehmen

Bei allen Überlegungen zur Rettung des Klimas müssten die Armen und von Armut bedrohten Menschen in den Blick genommen werden. Klimaschutz und Energiesparen dürften nicht gleichbedeutend sein mit Verteuerung und Luxus.

Neher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Wert einer Immobilie durch eine staatlich geförderte energetische Sanierung steige. Dies gelte auch für die Mieten. Entsprechende Unterstützungsleistungen wie Wohngeld müssten daher angepasst werden, forderte der Caritaspräsident. "Diese Folgekosten müssen in das Klimapaket einkalkuliert werden. Hier besteht ein dringender Nachbesserungsbedarf bei den aktuellen politischen Überlegungen."


Quelle:
KNA