Pariser Erzbischof würdigt Chirac für "Brüderlichkeit"

Abschied von einem großen Europäer

Der Pariser Erzbischof Michel Aupetit hat in einem Gottesdienst an diesem Montag des verstorbenen Staatspräsidenten Jacques Chirac gedacht. Chirac habe eine "wahre Liebe zu den Menschen" gehabt, zitiert die Zeitung "La Croix" Aupetit.

Trauerfeier für Frankreichs ehemaligen Präsidenten Chirac / © Kamil Zihnioglu (dpa)
Trauerfeier für Frankreichs ehemaligen Präsidenten Chirac / © Kamil Zihnioglu ( dpa )

Für seine Predigt in der Kirche Saint-Sulpice wählte der Erzbischof das Thema Brüderlichkeit.

Er erinnerte daran, dass Chirac 1995 soziale Spaltung zum Thema seiner Präsidentschaftskampagne machte. Chirac habe Menschen das Gefühl gegeben, gehört zu werden. Auch habe er die Notwendigkeit für ein "ethisches Gewissen" gesehen, so Aupetit, etwa beim weltweiten Forum zu Biotechnologie 2001 oder als er sich 2003 gegen einen Eintritt Frankreichs im Irak-Krieg entschied.

Beileidsbekundung von Papst Franziskus

Mit Applaus und bewegt hätten die vor der Kirche wartenden Menschen den Sarg in Empfang genommen, berichtet "La Croix". Die Beisetzung sollte noch am Montag im engsten Familienkreis auf dem Pariser Friedhof Montparnasse stattfinden; die Familie Chirac hat dort ein Familiengrab.

Staatspräsident Emmanuel Macron, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie zahlreiche andere Staatsoberhäupter nahmen an der Messe teil; auch der Vorsitzende der Französischen Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, war anwesend. Macron hatte für Montag einen nationalen Trauertag ausgerufen.

Chirac war am Donnerstag im Alter von 86 Jahren in Paris gestorben. Auch Papst Franziskus hatte Frankreichs Regierung und dem gesamten französischen Volk sein Beileid ausgesprochen.


Michel Aupetit, Erzbischof von Paris / © Cyril Badet (KNA)
Michel Aupetit, Erzbischof von Paris / © Cyril Badet ( KNA )

Menschen am Kondolenzbuch zur Würdigung Jacques Chiracs im Schloss Elysee / © Michel Euler (dpa)
Menschen am Kondolenzbuch zur Würdigung Jacques Chiracs im Schloss Elysee / © Michel Euler ( dpa )
Quelle:
KNA