Katholische Akademie Dresden-Meißen bei der #unteilbar-Demonstration

"Die offene Gesellschaft stärken"

Tausende Menschen haben in Dresden für eine offene und tolerante Gesellschaft demonstriert. Das "Café Hoffnung" der katholischen Kirche war mittendrin und versorgte die Teilnehmer. Eindrücke aus dem Protestzug.

Archiv: Kundgebung gegen Rassismus in Berlin / © Paul Zinken (dpa)
Archiv: Kundgebung gegen Rassismus in Berlin / © Paul Zinken ( dpa )

DOMRADIO.DE: Warum ist es wichtig, dass so viele Menschen nach Dresden gekommen sind? 

Ruben Enxing (Katholische Akademie Dresden-Meißen und Leiter des Café Hoffnung): Es ist wichtig, um für eine offene und tolerante Gesellschaft einzutreten. Der Titel der Demonstration #unteilbar ist ein Hinweis auf die Menschenrechte. Die Leute setzen ein Zeichen, dass genau diese Menschenrechte unteilbar sind, dass sie für alle gelten und dass es zentral ist, dass Sozialstaat, Flucht und Migration nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Grund- und Freiheitsrechte gelten für alle, genauso wie die sozialen Rechte auch allen Menschen zugutekommen.

DOMRADIO.DE: Wie sieht es denn im Moment aus in Dresden? Werden die Erwartungen der Veranstalter der Großdemonstration erfüllt?

Enxing: Ich denke schon, dass die Erwartungen mehr als erfüllt werden. Es ist so, dass der Demonstrationszug um 14 Uhr gestartet ist. Wir haben jetzt kurz nach 15 Uhr und die letzten Menschen haben die Altstadt noch nicht verlassen. Es ist also eine sehr, sehr große Anzahl an Menschen nach Dresden gekommen, um für eine plurale und offene Gesellschaft einzutreten.

DOMRADIO.DE: Und es läuft friedlich ab?

Enxing: Ja, es ist durchweg friedlich. Es ist eine bunte und offene Demonstration, die dem Sonnenschein entspricht.

DOMRADIO.DE: Glauben Sie denn, dass so eine Demonstration zu diesem Zeitpunkt, kurz vor den Wahlen, noch Einfluss auf das Ergebnis der Wahlen hat?

Enxing: Ob das am Ergebnis der Wahlen noch etwas ändert ist Spekulation. Es ist auf jeden Fall so, dass diejenigen, die für eine offene Gesellschaft eintreten durch so ein Zeichen gestärkt werden.

Abgesehen von den kurzfristigen Ergebnissen, mittelfristig oder langfristig ist es wichtig, dass diejenigen, die sich engagieren und Tag für Tag für diese offene Gesellschaft eintreten, dadurch sehen, dass viele Menschen solidarisch mit ihnen sind, mitgehen und sich für das gleiche Ziel engagieren. Das ist mindestens ebenso wichtig, wie das konkrete Ergebnis der Landtagswahlen.

DOMRADIO.DE: Sie werden gleich bei der Abschlusskundgebung dabei sein. Was werden Sie genau machen?

Enxing: Wir sind mit dem "Café Hoffnung" da. Das ist ein Projekt der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. In diesem Projekt gibt es ein Lastenrad, auf dem eine Kaffeemaschine montiert ist. Wir werden dann sichtbar für alle von der Katholischen Akademie aus Kaffee ausschenken – damit die Demonstrationsteilnehmer auch noch bis 22 Uhr durchhalten.

Das Interview führte Martin Mölder. 


Café Hoffnung aus Dresden im Portrait (Katholische Akademie Bistum Dresden-Meißen)

Café Hoffnung aus Dresden (Katholische Akademie Bistum Dresden-Meißen)
Quelle:
DR
Mehr zum Thema