Nuntius Eterovic ermutigt Bundesregierung zum Kampf gegen Extremismus

Engagement zugunsten des Friedens

Der Botschafter des Heiligen Stuhls in Berlin, Erzbischof Nikola Eterovic hat die Bundesregierung zum "Kampf gegen jede Form von Extremismus" ermutigt. Zugleich sprach er seinen Dank für das bisherige Engagement aus.

Intoleranz und Gewalt stehen dem Frieden im Wege / © LittlePerfectStock (shutterstock)
Intoleranz und Gewalt stehen dem Frieden im Wege / © LittlePerfectStock ( shutterstock )

Es gelte "solche tragischen Ereignisse wie die Ermordung des Regierungspräsidenten von Kassel, Walter Lübcke, zukünftig zu verhindern", sagte der Apostolische Nuntius am Dienstag in Meseberg laut Redemanuskript. Er äußerte sich als Doyen des Diplomatischen Corps beim Jahresempfang der Diplomaten durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

"Dafür müssen jede Form von Intoleranz und Gewalt, wie auch jede Art von Antisemitismus und der Phobien vor dem Christentum und dem Islam mit der Wurzel ausgerissen werden", mahnte der Erzbischof. Um dies zu erreichen, müssten "alle sozialen, politischen und religiösen Kräfte zusammenarbeiten".

Stabilisierung des Friedens

Eterovic dankte der Regierung für ihr Engagement zugunsten des Friedens in der Welt. Ein konkretes Zeichen dafür sei "die Zahl von 3.100 Soldatinnen und Soldaten, sowie 190 Polizisten, Männer und Frauen, die bei verschiedenen Friedensmissionen im Einsatz sind".

Eine der grundlegenden Bedingungen für die Stabilisierung des Friedens sei die Achtung des internationalen Rechts, wie auch die Einhaltung bestehender Vereinbarungen "gemäß dem lateinischen Grundsatz: Pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten". "Einseitige Beschlüsse, vor allem mit Gewalt aufgezwungene, verursachen vielfachen Schaden, nicht zuletzt auf multilateraler Ebene, besonders in einer immer mehr globalisierten Welt", mahnte der Erzbischof.

Politische Lösung für die Flüchtlingsproblematik notwendig

Die Folgen von Gewalt und Krieg seien unter anderem die Destabilisierung benachbarter Länder oder ganzer Regionen, aber auch das Phänomen der erzwungenen Migration. "Daher wäre es dringend geboten, eine politische Lösung für diese Länder und zum Wohl ganzer Regionen zu finden." Das hätte auch positive Auswirkungen für die europäischen Länder, insofern man die Flüchtlingsströme besser kontrollieren und den Menschenhandel und somit die Tragödie so vieler Toter im Mittelmeer vermindern könnte. Eterovic beklagte, dass allein 2018 nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 2.275 Menschen im Mittelmeer umgekommen seien.

Der Nuntius dankte der Bundesregierung auch für die "weitere Konkretisierung des Marshallplans mit Afrika", der zu einer ganzheitlichen Entwicklung des afrikanischen Kontinents beitragen solle. "Ebenso gilt unser Dank dem Einsatz im Kampf gegen die Erderwärmung, sei es auf deutscher, auf europäischer oder weltweiter Ebene", so Eterovic.


Nikola Eterovic / © Werner Schüring (KNA)
Nikola Eterovic / © Werner Schüring ( KNA )
Quelle:
KNA