Papst: Häfen für Flüchtlinge geschlossen, nicht für Waffenhandel

"Waffenhandel verschont nicht einmal Kinder"

Papst Franziskus hat die Abweisung von Bootsflüchtlingen in Europa erneut kritisiert. Die Schreie von massenhaft auf Schiffen zusammengedrängten Flüchtlingen würden nicht gehört, Waffenhandel floriere hingegen.

Symbolbild: Ein Sturmgewehr  / © Bernd Weissbrod (dpa)
Symbolbild: Ein Sturmgewehr / © Bernd Weissbrod ( dpa )

Flüchtlinge "auf der Suche nach Hoffnung wissen nicht, welche Häfen sie aufnehmen könnten, in einem Europa, welches jedoch die Häfen für Schiffe öffnet, die teure und hoch entwickelte Waffensysteme laden wollen", so der Papst. Konkretere Bezüge, etwa zur Lage in Italien, machte das Kirchenoberhaupt nicht.

Franziskus äußerte sich bei einer Audienz für die Vertreter katholischer Hilfswerke in den Ostkirchen und im Nahen Osten. Das Kirchenoberhaupt empfing rund 100 Mitglieder der Vereinigung der Hilfswerke für die katholischen Ostkirchen (ROACO) anlässlich ihrer 92. Vollversammlung im Vatikan.

"Waffenhandel verschont nicht einmal Kinder"

Waffenhandel könne verheerende Folgen haben, "die nicht einmal Kinder verschonen", so Franziskus. Positiv erwähnte er mit Blick auf Jerusalem die dortige Einigung mehrerer Kirchen zur Restaurierung der Grabes- und Auferstehungskirche sowie das Ende des Krieges zwischen Äthiopien und Eritrea.

Das Kirchenoberhaupt bekräftigte zudem seinen Wunsch nach einer Irakreise: "Ich denke häufig an den Irak, in den ich nächstes Jahr reisen möchte." Er hoffe auf eine baldige friedliche Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen – auch der religiösen – am Aufbau des Gemeinwohls.


Quelle:
KNA