Hebammen müssen künftig studieren

Modernere Ausbildung

​Hebammen müssen ihren Beruf künftig an Hochschulen erlernen. Am Ende eines sogenannten dualen Studiums mit hohem Praxisanteil sollen ein Bachelor und eine staatliche Prüfung stehen, gab das Bundesgesundheitsministerium bekannt.

In einer Kinderarztpraxis / © Britta Pedersen (dpa)
In einer Kinderarztpraxis / © Britta Pedersen ( dpa )

Zuvor hatte das Kabinett einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Das Hebammenstudium soll demnach zwischen sechs und acht Semestern umfassen. Hebammen leisteten eine unverzichtbare Arbeit für einen guten Start ins Leben. "Künftig werden sie in einem dualen Studium auf die wachsenden Anforderungen in der Geburtshilfe vorbereitet", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). 

Studium tritt Anfang 2020 in Kraft

Damit solle die Ausbildung moderner und attraktiver werden. Das duale Studium verbindet ein wissenschaftliches Studium mit einer beruflichen Ausbildung. Für die gesamte Dauer wird eine Vergütung gezahlt.

Der Gesetzentwurf bedarf der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat. In Kraft treten sollen die Änderungen nach den Plänen der Regierung Anfang 2020. Damit würde auch eine entsprechende Richtlinie der Europäischen Union rechtzeitig umgesetzt.

Weiterhin Kritik an Reform

Bislang werden Hebammen an Hebammenschulen ausgebildet. Bewerben konnte sich dort jeder mit mittlerer Reife oder gleichwertigem Schulabschluss. Für das duale Studium sind künftig grundsätzlich eine zwölfjährige allgemeine Schulausbildung oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf Voraussetzung.

Aus der CSU war im Vorfeld der Kabinettsentscheidung Kritik laut geworden. "Die Akademisierung löst nicht das akute Problem, dass immer mehr Geburtsstationen aus Personalmangel schließen müssen", sagte die CSU-Gesundheitspolitikerin Emmi Zeulner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). Zusätzlich zur geplanten Reform müssten daher etwa Hebammen, die aus der aktiven Geburtshilfe ausgestiegen seien, zur Rückkehr motiviert werden, forderte sie.

 

Quelle:
KNA