Bistum Limburg: Aufruf zur Europawahl

"Wir brauchen mehr Europa!"

Mit deutlichen Worten hat die Limburger Diözesanversammlung zur Europawahl aufgerufen. Man solle "Europa nicht denen überlassen, die es zerstören wollen". Die EU habe über Jahrzehnte Frieden, Freiheit und Demokratie geschaffen.

Europawahl im Mai / © Olivier Hoslet (dpa)
Europawahl im Mai / © Olivier Hoslet ( dpa )

Mit deinem eindeutigen Plädoyer für ein starkes Europa hat die Limburger Diözesanversammlung am Samstag ihren Aufruf für die Wahl zum Europäischen Parlament verabschiedet. Er steht unter der Überschrift "Wir brauchen mehr Europa!" Darin heißt es: "Eine vielfältige, multinationale, auf Toleranz und gegenseitigem Respekt basierende europäische Gesellschaft ist keine Gefahr, sondern eine bereichernde Herausforderung. Eine Zusammenarbeit in Europa ist wichtig für unsere Zukunft".

Die EU habe über Jahrzehnte Frieden, Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und wachsenden Wohlstand in Europa geschaffen. Dennoch gebe es eine lautstarke Gruppe von Europaskeptikern. "Sie wollen Europa schwächen oder gar das Europäische Parlament abschaffen. Das ist der falsche Weg! Wir meinen, dass es nicht weniger, sondern mehr europäische Zusammenarbeit braucht", so die Limburger Diözesanversammlung. Nur ein starkes Europa könne sich den aktuellen weltpolitischen Herausforderungen wie Migration, Klimawandel, internationalen Wirtschaftsbeziehungen und Jugendarbeitslosigkeit stellen.

Kein Nationalismus und keine nationale Abschottung

Die gewählte Vertretung der Katholiken im Bistum Limburg verwehrte sich gegen Nationalismus und jede Politik der nationalen Abschottung. "Wir dürfen Europa nicht denen überlassen, die es zerstören wollen", heißt es in dem Wahlaufruf. Deshalb gelte es, durch die Teilnahme an der Wahl zum Europäischen Parlament die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die europafreundlichen Parteien Vielfalt in Europa gewährleisten.

Man müsse das Zusammenleben fördern, Kompromisse erarbeiten, Andersartigkeit tolerieren, religiöse Freiheit wahren, Fremden und Schwachen helfen und damit auch in Zukunft ein friedliches Zusammenleben, nicht nur in Europa, sichern. Dafür sei auch eine restriktive und europaweit praktizierte Rüstungsexport-Kontrolle unerlässlich.

Die Europawahl am 26. Mai sei eine Schicksalswahl. Es müsse Verantwortung übernommen und gemeinsam entschieden werden, in welchem Europa man leben wolle. "Deshalb nutzen auch Sie die Chance und wählen Sie: gegen Populismus, Nationalismus und Angstmacherei – für ein starkes, friedliches und zukunftsorientiertes Europa", so die Limburger Diözesanversammlung.


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