Äthiopiens Regierungschef und Papst erörtern Friedensfragen

Erster Besuch beim Papst

Papst Franziskus ist am Montag mit Äthiopiens Ministerpräsident Abiy Ahmed zusammengetroffen. Anschließend sprach Ahmed auch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Ahmed setzt sich unter anderem für eine weitergehende Demokratisierung ein.

Hochland in Äthiopien / © Anja Bengelstorff (KNA)
Hochland in Äthiopien / © Anja Bengelstorff ( KNA )

Themen der Unterredungen waren laut Vatikanangaben Äthiopiens Einsatz für Stabilisierung am Horn von Afrika sowie die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen mit Eritrea. Laut begleitenden Journalisten unterhielten sich der Papst und Ministerpräsident Ahmed eine Viertelstunde lang mit Hilfe eines Dolmetschers. Es handelte sich um den ersten Besuch des seit April amtierenden, 42-jährigen Regierungschefs im Vatikan.

Gesprächspunkte waren laut Vatikan auch die Förderung der nationalen Versöhnung in Äthiopien sowie Entwicklungsinitiativen. Weiter seien die Rolle des Christentums in dem Land und der Beitrag katholischer Organisationen auf den Feldern Bildung und Gesundheit hervorgehoben worden.

Austausch von Gastgeschenken

In seinen ersten Monaten gewann Ahmed den Ruf eines entschlossenen Reformers. Als bedeutendster außenpolitischer Erfolg gilt die Beilegung des jahrzehntelangen Konflikts mit Eritrea. In Äthiopien setzte sich Ahmed unter anderem für eine weitergehende Demokratisierung und eine stärkere politische Beteiligung von Frauen ein.

Als Gastgeschenke brachte Ahmed dem Papst traditionelle Stoffe und ein Bild des auferstandenen Christus mit. Franziskus revanchierte sich mit einem Medaillon, das eine Ähre und eine Weintraube zeigt - nach den Worten des Papstes eine Anspielung auf ein Wort des alttestamentlichen Propheten Jesaja, nach dem die Wüste zum Garten werden soll. Ferner überreichte er dem Regierungschef, der aus einer muslimisch-christlichen Familie stammt, seine jüngste Botschaft zum Weltfriedenstag und eine Sammlung seiner bisherigen Lehrschreiben.


Quelle:
KNA