Bischof begrüßt Abzug der US-Truppe

"Syrern die Verantwortung lassen"

Der angekündigte Abzug der US-Truppen aus Syrien wird von syrischen Kirchenvertretern begrüßt. Der Bischofsvikar von Aleppo bekräftigt: "Wir brauchen keine Hilfe von außen, sondern Frieden".

Türkische Offensive in Nordsyrien / © XinHua (dpa)
Türkische Offensive in Nordsyrien / © XinHua ( dpa )

"Wir freuen uns immer darüber, wenn bewaffnete Gruppen aus dem Ausland sich aus Syrien zurückziehen": So kommentiert der Bischofsvikar von Aleppo, Georges Abu Khazen, den Abzug der Amerikaner.

In vielen westlichen Ländern hat der von US-Präsident Donald Trump abrupt angeordnete Truppenabzug aus Syrien für Entsetzen und Unverständnis gesorgt; doch das sieht der Franziskaner in Syriens früherer Wirtschaftsmetropole anders. "Es ist richtig, den Syrern die Verantwortung und Freiheit zu lassen, ihre eigenen Probleme zu lösen", sagte er zum vatikanischen Fides-Dienst.

Wie geht es weiter?

Allerdings weist auch Abu Khazen darauf hin, dass jetzt wichtige Fragen ungeklärt seien: Was wird aus den kurdischen Milizen, die bislang die engsten Verbündeten der Amerikaner und die wichtigsten Kämpfer gegen die IS-Terroristen waren? Und wird jetzt tatsächlich wieder die Türkei eine Militäroffensive in Syrien starten?

Ihm seien die genauen Absichten der USA nicht klar, so der Bischofsvikar von Aleppo. Misstrauisch äußert er sich zu Versprechungen Trumps, was humanitäre Hilfe für Opfer von Christenverfolgung durch die IS-Terroristen betrifft.

"Wir brauchen keine Hilfe"

"Irak und Syrien könnten reiche Länder sein", so Abu Khazen. "Wir brauchen keine finanziellen Hilfen von außen, sondern einfach nur Frieden. Wir bitten auswärtige Kräfte, bei uns keine Kriege anzuheizen. Wenn erst einmal Frieden herrscht, dann wird es der ganzen Bevölkerung einschließlich den Christen besser gehen!"


Luis Raphael I. Sako, chaldäischer Patriarch von Babylon / © Lukas Barth (KNA)
Luis Raphael I. Sako, chaldäischer Patriarch von Babylon / © Lukas Barth ( KNA )
Quelle:
VN