Vatikan warnt vor Destabilisierung unter OSZE-Staaten

Konflikte entschärfen und Vertrauen herstellen

Vor dem Hintergrund der Krim-Krise und einer neuen Aufrüstungsdebatte mahnt der Vatikan zur Mäßigung. Alle Akteure müssten "von Handlungen absehen, die Nachbarländer destabilisieren".

Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, beim OSZE-Treffen in Mailand  / © Antonio Calanni (dpa)
Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, beim OSZE-Treffen in Mailand / © Antonio Calanni ( dpa )

Das sagte der päpstliche Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher beim jährlichen Außenministertreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Mailand.

Konflikte entschärfen und Vertrauen wiederherstellen

Die OSZE, deren Teilnehmerstaaten neben Europa auch Nordamerika, Russland und Zentralasien umfassen, müsse sich ihrer Instrumente bedienen, die genau dazu geschaffen seien, um Konflikte zu entschärfen und Vertrauen wiederherzustellen, sagte der Kirchenvertreter laut dem am Freitag verbreiteten Redeskript.

Weiter betonte Gallagher, das menschenrechtliche Engagement der OSZE beruhe auf einer universalen Bedeutung von Rechten und Freiheiten.

Intoleranz und Diskriminierung

Eine radikal "individualistische Interpretation" bestimmter Rechte und die Erklärung neuer Rechte mache einen Konsens schwieriger. Auch einzelne Rechte auszuklammern oder ihre Anerkennung an Bedingungen zu knüpfen, sei "inakzeptabel".

In dem Zusammenhang äußerte der Erzbischof die Sorge des Vatikan über ein reduktionistisches Verständnis von Religionsfreiheit, das die Glaubensausübung in den Bereich des individuellen Gewissens oder den Binnenraum von Religionsgemeinschaften verweise. Eine solche Haltung nähre Intoleranz und Diskriminierung.


Quelle:
KNA