Papst und US-Religionsführer würdigen verstorbenen Ex-Präsidenten

Die Welt nimmt Abschied von Bush

Abschied vom 41. Präsidenten: Prominente aus den USA und dem Ausland haben George H. W. Bush in Washington die letzte Ehre erwiesen. Der Papst bekundete sein Beileid via Telegramm.

Vor dem Staatsbegräbnis des ehemaligen US-Präsidenten Bush / © Shawn Thew (dpa)
Vor dem Staatsbegräbnis des ehemaligen US-Präsidenten Bush / © Shawn Thew ( dpa )

Zur Trauerfeier für den verstorbenen früheren US-Präsidenten George H. W. Bush haben Papst Franziskus und Vertreter aller großen Religionsgemeinschaften der USA ihr Beileid bekundet. Er bete für die Familie und empfehle die Seele des Verstorbenen der barmherzigen Liebe Gottes an, hieß es in einem Telegramm, das der Vatikan am Mittwoch veröffentlichte.

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, äußerte Dankbarkeit für "diesen großen Mann, der sein Leben selbstlos in den Dienst an seinem Land" gestellt habe. Den 41. US-Präsidenten habe ein "unerschütterliches Engagement" ausgezeichnet.

"Inbegriff des treuen Staatsdieners"

Der Präsident der Katholischen Universität Notre Dame, John Jenkins, sagte, Bush sei "der Inbegriff des treuen Staatsdieners gewesen", nicht nur als Präsident, sondern auch als Abgeordneter, Vizepräsident, Botschafter, CIA-Direktor und Marineflieger.

Der Präsident der National Hispanic Christian Leadership Conference, Pfarrer Samuel Rodriguez, erklärte, in einer Zeit, in der das Land gespalten wie nie zuvor erscheine, sei das Leben George Bushs eine eindringliche Erinnerung daran, "dass wir uns zum Wohle aller zusammenschließen können".

"Mann von Charakter"

Der konservative Evangelikale und Gründer von "Focus on the Familiy", James Dobson, nannte Bush "einen der freundlichsten und großzügigsten Männer". Der Evangelist Franklin Graham bezeichnete den Verstorbenen als "Mann von Charakter". In Bushs Präsidentschaft sei "die Politik in unserem Land zivilisierter" gewesen, so der Sohn des Predigers Billy Graham (1918-2018).

Anerkennung für Bushs Politik äußerte auch die Anti-Abtreibungsorganisation "National Right to Life Commitee" (NRLC). Sie lobte die Pro-Life-Politik während seiner Präsidentschaft. Bush habe die Macht seines Präsidenten-Vetos genutzt, um zehn Gesetzentwürfe zur Abtreibungslegalisierung zu stoppen, so die Präsidentin des Komitees, Carol Tobias.

Glaube stets als Kraftquelle

Kritik erntete Bush für seine Entscheidung, 1990 militärisch in Kuwait zu intervenieren. Wenige Monate zuvor hatte Papst Johannes Paul II. den US-Präsidenten vor einem Krieg gewarnt.

Bush hatte seinen christlichen Glauben stets als Kraftquelle bezeichnet. "Ich glaube nicht, dass man Präsident werden kann, ohne Glauben zu haben", sagte er 1992 in einem Interview des Catholic News Service (CNS). Ein starker religiöser Glaube könne "einen zusätzlichen Schuss Stärke liefern".

Bush war am 30. November mit 94 Jahren gestorben. An diesem Mittwoch wird er im Rahmen eines großen Staatsbegräbnisses beigesetzt. Die zentrale Trauerfeier findet in der National Cathedral in Washington statt.


Quelle:
KNA