EU-Kommission diskutiert Zukunft Europas mit Religionsvertretern

Kirchen als "Brückenbauer"

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat mit acht Religionsvertretern über die Zukunft Europas diskutiert. Jeder Europäer habe das Recht, seinen Glauben in Frieden und Sicherheit auszuüben, betonte er.

 (DR)

"Auch wenn wir auf verschiedene Weise beten, sind unsere Werte allgemein gültig, das schließt unser Engagement für Demokratie und Gleichberechtigung mit ein», sagte Timmermans am Montag in Brüssel. Europa sei die Heimat von Menschen vieler Religionen. 

Thema der Diskussion waren konkrete Aktionen zu aktuellen Herausforderungen wie Migration, sozialer Integration und Nachhaltigkeit. Timmermans ermutigte die Religionsvertreter, die Menschen zu motivieren, sich an den Europawahlen im kommenden Mai zu beteiligen.

Mitverantwortung für Demokratie und Zusammenhalt

Aus Deutschland nahm der Vorsitzende der Kommission für Europafragen des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Frank Otfried July, teil. Er betonte die Mitverantwortung von Europas Kirchen für die Demokratie und den Zusammenhalt in der EU.

"Die Zukunft Europas geht uns auch als Kirchen etwas an. Wir müssen uns noch stärker als Europäer zu erkennen geben", so July. Europa müsse sich wieder auf seine gemeinsamen Werte und Interessen besinnen. Hier könnten die Kirchen und Religionsgemeinschaften als "Brückenbauer" fungieren und über ihre ökumenischen Netze und Partnerschaften Dialogforen schaffen, um Spaltungen zu überwinden, sagte July.

Austausch vertraglich festgehalten

Für die katholische Kirche nahmen der Vizepräsident der EU-Bischofskommission (COMECE), Bischof Mariano Crociata aus Italien, und der Präsident der COMECE-Kommission für soziale Angelegenheiten, Bischof Antoine Herouard aus Frankreich, teil.

Artikel 17 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union schreibt den Austausch zwischen EU-Institutionen und Religionsgemeinschaften vor. Darin heißt es, die EU pflege mit Kirchen und Religionsgemeinschaften "in Anerkennung ihrer Identität und ihres besonderen Beitrags einen offenen, transparenten und regelmäßigen Dialog".


Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans / © Romano Siciliani (KNA)
Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA