Pfarrer sollen gegen Fremdenhass Flagge zeigen

"Mehr Mut in der Öffentlichkeit"

Sich dem Fremdenhass und der Ausgrenzung entgegenstellen: Dies fordert der Vorsitzende des Verbands evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland, Andreas Kahnt, von den Pfarrern – und auch mehr Mut in der Öffentlichkeit.

Von Pfarrerinnen und Pfarrern mehr Mut in der Öffentlichkeit gefordert / © Peter Endig (dpa)
Von Pfarrerinnen und Pfarrern mehr Mut in der Öffentlichkeit gefordert / © Peter Endig ( dpa )

Die Kirche stehe auf der Seite der Verfolgten, sagte Kahnt am Montag beim 75. Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Augsburg. Kirchengemeinden sollten sich "mutig in die Öffentlichkeit stellen, um gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus Flagge zu zeigen".

Wie notwendig das sei, hätten die Ereignisse in Chemnitz gezeigt.

Kirchenasyl verteidigt

Kahnt verteidigte in diesem Zusammenhang auch das Kirchenasyl. Dort stellten sich Kirchengemeinden und Pfarrer ebenfalls mutig vor Menschen. "Jedoch nicht, um den Rechtsstaat auszuhebeln, sondern um dem Recht Geltung zu verschaffen", betonte der Theologe: "Jegliches Einknicken beim Kirchenasyl verbietet sich."

Der dreitägige Kongress in Augsburg, an dem mehr als 400 Pfarrerinnen und Pfarrer aus Deutschland und Europa teilnehmen, steht unter dem Motto "Religion und Gewalt". Der Deutsche Pfarrerinnen- und Pfarrertag findet alle zwei Jahre statt. Er wird vom Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland veranstaltet.

In dem Verband sind 21 Einzelvereine mit rund 21.000 Mitgliedern organisiert.


Rechtsextremismus in Deutschland / © Patrick Pleul (dpa)
Rechtsextremismus in Deutschland / © Patrick Pleul ( dpa )

Symbolbild Kirchenasyl / © Axel Heimken (dpa)
Symbolbild Kirchenasyl / © Axel Heimken ( dpa )
Quelle:
epd