Als "Rohingya" bezeichnen sich die Muslime in Myanmars Teilstaat Rakhine (ehemals Arakan). Weitere Rohingya leben als Flüchtlinge in Nachbarländern. Sie verstehen sich selbst als eigenständige ethnisch-religiöse Gruppe und gelten als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Erde. Staatliche Stellen in Myanmar vermeiden die Bezeichnung Rohingya.
Bislang sprachen sie stattdessen von "Bengalis", die illegal aus dem benachbarten Bangladesch eingewandert seien. Seit Ende August 2017 gelten sie im offiziellen Sprachgebrauch der Regierung als "Terroristen".
Seit Oktober 2016 ging die Armee Myanmars wegen angeblicher Angriffe auf Grenzposten mit kompromissloser Härte gegen die Rohingya vor. Die Vereinten Nationen sprechen von "Völkermord" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". (KNA)
20.08.2018
Die weiblichen Rohingya-Flüchtlinge sind laut Oxfam massiv von Gesundheitsproblemen und Missbrauch bedroht – jede Dritte fühle sich unsicher. Deshalb fordert Oxfam jetzt mehr Hilfen; gezielt für Frauen.
Deshalb sei es nötig, gezielt Hilfsmittel für die Frauen und Mädchen in den Lagern in Bangladesch einzusetzen, forderte die Hilfsorganisation am Montag in Berlin. Sie litten sehr unter den hygienischen Zuständen in den überfüllten Camps und seien sexueller Gewalt schutzlos ausgeliefert. "Die rasante Geschwindigkeit, mit der sich die Rohingya-Flüchtlingskrise entwickelte, führte dazu, dass viele Noteinrichtungen in Eile installiert und die spezifischen Bedürfnisse von Frauen nicht berücksichtigt wurden", erklärte Oxfam-Expertin Dorothy Sang.
Vor fast einem Jahr flohen mehr als 700.000 Rohingya von Myanmar ins benachbarte Bangladesch, um der Verfolgung durch das Militär zu entkommen. In ihrer vorwiegend buddhistischen Heimat werden sie nicht als Minderheit anerkannt und seit Jahren systematisch unterdrückt. Die Flüchtlinge leben zumeist unter prekären Bedingungen in Lagern im Grenzort Cox's Bazar.
Jede Dritte Frau fühlt sich unsicher
Oxfam befragte für die Untersuchung die weiblichen Mitglieder von 482 Haushalten. Demnach hat mehr als ein Drittel der Frauen erklärt, dass sie sich unsicher oder unwohl fühlen, Wasser zu holen oder Toiletten und Duschen zu benutzen. Viele sanitäre Einrichtungen hätten weder Dach noch abschließbare Türen. Dies erhöhe das Risiko von Belästigung und sexuellem Missbrauch. Jede Woche würden Hunderte Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt gemeldet. Eine von sechs Familien in den Flüchtlingscamps werde von alleinerziehenden Müttern geführt, deren Ehemänner vermisst oder tot sind.
Viele weibliche Geflohene gaben an, wenig zu essen und zu trinken, um weniger zur Toilette zu müssen. Oder sie verrichteten ihre Notdurft in der Nähe ihrer Hütten und Zelte, was den Ausbruch von Krankheiten befördere. Die Hälfte der Frauen und drei Viertel der heranwachsenden Mädchen sagten zudem, dass sie während ihrer Monatsblutung nicht die nötigen sanitären Artikel zur Verfügung hätten.
Als "Rohingya" bezeichnen sich die Muslime in Myanmars Teilstaat Rakhine (ehemals Arakan). Weitere Rohingya leben als Flüchtlinge in Nachbarländern. Sie verstehen sich selbst als eigenständige ethnisch-religiöse Gruppe und gelten als eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Erde. Staatliche Stellen in Myanmar vermeiden die Bezeichnung Rohingya.
Bislang sprachen sie stattdessen von "Bengalis", die illegal aus dem benachbarten Bangladesch eingewandert seien. Seit Ende August 2017 gelten sie im offiziellen Sprachgebrauch der Regierung als "Terroristen".
Seit Oktober 2016 ging die Armee Myanmars wegen angeblicher Angriffe auf Grenzposten mit kompromissloser Härte gegen die Rohingya vor. Die Vereinten Nationen sprechen von "Völkermord" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". (KNA)