Kirche kritisiert AfD-Veranstaltung am Hambacher Schloss

"Nationalismus führt in die politische Sackgasse"

Die katholische Kirche kritisiert die geplante AfD-Veranstaltung am Hambacher Schloss. Das Hambacher Fest 1832 sei ein mutiger Aufbruch der Demokratie- und Freiheitsbewegung gewesen, sagt Ortspfarrer Michael Janson. Die AfD verkörpere das Gegenteil.

Demonstranten vor dem Hambacher Schloss / © Uwe Anspach (dpa)
Demonstranten vor dem Hambacher Schloss / © Uwe Anspach ( dpa )

"Die AfD verkörpert das genaue Gegenteil, nämlich die angstvolle Sorge um die eigene Sicherheit und das Abschotten gegen die Nöte und Probleme außerhalb des eigenen Schrebergartens." Als Pfarrer und Bürger wende er sich gegen den "Versuch der Umdeutung der liberalen Werte, die das Hambacher Schloss in der Erinnerungskultur unseres Landes repräsentiert".

Die rheinland-pfälzische AfD-Landtagsfraktion hat für Freitag eine Infoveranstaltung unter dem Motto "Hinauf zum Schloss!" angekündigt. Die Einladung zitiert die Motive des historischen Festes. Das Treffen damals gilt als eine der Geburtsstunden der deutschen Demokratie. Kritiker werfen der AfD vor, die Geschichte für ihre Zwecke umdeuten zu wollen.

Plädoyer für Mitmenschlichkeit

Janson betonte, die AfD vertrete vorgestrige und nationalistische Parolen. "Der Nationalismus führt in die politische Sackgasse", so der Priester. Globale Herausforderungen ließen sich nur international und aus dem Geist der Mitmenschlichkeit heraus bewältigen. Gerade die Menschen in der Pfalz hätten die "leidvollen Erfahrungen zweier Weltkriege nicht vergessen". Janson rief zur Unterstützung einer ebenfalls für Freitag in Neustadt geplanten Demonstration gegen die AfD auf.


Quelle:
KNA