Ein Großteil der UN-Mitgliedstaaten hat sich im Jahr 2017 in New York für ein Verbot von Atomwaffen ausgesprochen. Für das Abkommen stimmten 123 Länder, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Da die neun bekannten Atommächte nicht an der Versammlung teilnahmen, hat der Vertrag weitgehend symbolische Bedeutung. Auch die meisten Nato-Staaten waren nicht in New York vertreten.
Beobachter sprachen trotzdem von einem historischen Ereignis. Das Abkommen sieht ein vollständiges Verbot der Entwicklung und Stationierung von Atomwaffen sowie der Drohung damit vor. Bereits zur ersten Runde der UN-Verhandlungen im Februar und März des Jahres 2017 hatte sich Papst Franziskus in einer Botschaft für ein weltweites Verbot von Nuklearwaffen eingesetzt. (kna/epd/Stand 09.08.2017)
13.06.2018
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann warnt davor, sich an die nukleare Abschreckung zu gewöhnen. Es sei höchste Zeit, dass die von den Atommächten gegebenen Versprechen zur nuklearen Abrüstung endlich erfüllt werden, betonte er.
So äußerte sich der Vorsitzender der Kommission Justitia et Pax laut einer Mitteilung der evangelischen Friedensarbeit am Mittwoch in Bonn. Die aktuellen Tendenzen zur Modernisierung der Atomwaffen würden die Unsicherheit erhöhen und seien "ausgesprochen bedrohlich", so Ackermann im Vorfeld des kirchlichen Aktionstages am 7. Juli am Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel.
Appelle von Justitia et Pax
Der Bischof verwies auf die Appelle der Kommission Justitia et Pax an die Bundesregierung, wonach diese sich zukünftig stärker für die nukleare Abrüstung einsetzen solle. "Die Haltung der Bundesregierung in dieser Frage, zum Beispiel sich nicht an den Verhandlungen zum Atomwaffenverbotsabkommen zu beteiligen, war sehr unbefriedigend und ist ein falsches Signal", sagte der Oberhirte.
Am 7. Juli wollen mehrere Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Friedensorganisation Pax Christi gegen die US-amerikanischen Atombomben demonstrieren, die am deutschen Fliegerhorst Büchel in der Eifel gelagert sind. Neben einem Gottesdienst mit dem Friedensbeauftragten des EKD-Rates, Renke Brahms, ist auch ein Kulturprogramm geplant. Bischof Ackermann wird demnach nicht am Aktionstag teilnehmen können.
Kirchenvertreter für weltweite Ächtung von Atomwaffen
Am 7. Juli 2017 hatten insgesamt 122 Staaten für den Verbotsvertrag aller Atomwaffen gestimmt. Die Internationalen Kampagne für ein Verbot von Atomwaffen (ICAN), die sich dafür jahrelang eingesetzt hatte, wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Auch Papst Franziskus und weitere Vertreter der beiden großen Kirchen sprechen sich immer wieder für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen aus.
Ein Großteil der UN-Mitgliedstaaten hat sich im Jahr 2017 in New York für ein Verbot von Atomwaffen ausgesprochen. Für das Abkommen stimmten 123 Länder, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Da die neun bekannten Atommächte nicht an der Versammlung teilnahmen, hat der Vertrag weitgehend symbolische Bedeutung. Auch die meisten Nato-Staaten waren nicht in New York vertreten.
Beobachter sprachen trotzdem von einem historischen Ereignis. Das Abkommen sieht ein vollständiges Verbot der Entwicklung und Stationierung von Atomwaffen sowie der Drohung damit vor. Bereits zur ersten Runde der UN-Verhandlungen im Februar und März des Jahres 2017 hatte sich Papst Franziskus in einer Botschaft für ein weltweites Verbot von Nuklearwaffen eingesetzt. (kna/epd/Stand 09.08.2017)