Söders Runder Werte-Tisch braucht noch Zeit

"Einzigartiges Gesprächsformat"

Der von Ministerpräsident Markus Söder nach seinem Kreuzerlass für bayerische Behörden angekündigte Runde Tisch lässt auf sich warten. Unterdessen ließ Kardinal Marx verlauten, dass sich die katholische Kirche selbstverständlich beteiligen werde.

Markus Söder im Petersdom / © Daniel Karmann (dpa)
Markus Söder im Petersdom / © Daniel Karmann ( dpa )

Bis Donnerstagabend waren von der Staatskanzlei noch keine Details zur Teilnehmerliste, Ort und Termin zu erfahren. Ein Sprecher bat auf Anfrage "um Verständnis, dass ein derartiges, deutschlandweit einzigartiges Gesprächsformat organisatorisch etwas größeren Abstimmungsbedarf mit sich zieht".

Laut Söders Ankündigung sollte die erste Zusammenkunft schon im Juni stattfinden.

"Immer bereit zum Dialog mit der Staatsregierung"

Der Sprecher des Münchner Kardinals Reinhard Marx sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag, bisher liege noch keine Einladung vor. Auf die Nachfrage, ob Marx an der Runde teilnehmen werde, sagte er, die katholische Kirche sei "grundsätzlich immer bereit zum Dialog mit der Staatsregierung" und werde sich "selbstverständlich beteiligen".

Es gelte aber abzuwarten, "wie die Gespräche aussehen sollen". Ein Sprecher des evangelisch-lutherischen Landeskirchenamtes bestätigte ebenfalls, bisher gebe es weder eine Einladung noch einen Termin.

Über deutsche Werte, Kultur und Identität sprechen

Söder hatte Mitte Mai seine Idee zu dem Runden Tisch in Medien lanciert. Er wolle mit 20 bis 30 Vertretern von Religionsgemeinschaften, Wissenschaft, Brauchtum und Kultur über Werte, Kultur und Identität des Landes ins Gespräch kommen, sagte er damals.

Ehemalige Spitzenpolitiker der CSU wie Alois Glück und Theo Waigel begrüßten den Vorstoß, die kirchlichen Reaktionen fielen reserviert aus.


Quelle:
KNA