CSU-Politiker sieht Kreuz-Debatte positiv

"Kontroversen schaffen Klarheit"

Die Diskussion um die Kreuzpflicht in bayerischen Behörden wird weiter hitzig geführt. ​Nach Ansicht des evangelischen CSU-Politikers Peter Gauweiler hat der Streit um den Kreuzerlass auch positive Seiten.

Diskussion um Kreuze im öffentlichen Raum / © Peter Kneffel (dpa)
Diskussion um Kreuze im öffentlichen Raum / © Peter Kneffel ( dpa )

Die Initiative von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte Gauweiler in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" (Montag) "mutig und richtig". Denn erfahrene PR-Leute dürften Söder laut Gauland davor gewarnt haben, "weil der Zeitgeist bei so etwas schnell wütend und bissig wird". Die dadurch ausgelösten Kontroversen jedoch "bringen uns weiter - weil sie Klarheit schaffen", befand Gauweiler.

"Leeres Kreuz ist gesellschaftlicher Vionlinschlüssel"

"Unser Staat hat das Christentum nicht gemacht, genauso wenig wie Ostern und Weihnachten", fügte er hinzu. Trotzdem sei das Christentum "zentrale Voraussetzung für seine Identität" geworden. "Insofern ist das leere Kreuz unser gesellschaftlicher Violinschlüssel." Söder habe das nicht nur gesagt, sondern auch etwas dafür getan. "Die Debatte hat außerdem die Kirchen dazu gezwungen, aus ihrer behaglichen Ecke zu kommen und über das Kreuz, ihr Kreuz, nachzudenken - und auch über sich selbst."

Erlass gilt ab Juni

Ab 1. Juni müssen nach einem Kabinettsbeschluss der bayerischen Staatsregierung vom 24. April im Eingangsbereich aller Dienstgebäude des Freistaats Kreuze "als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns" angebracht werden. Die Anordnung wird seither in Kirchen, Politik und Bevölkerung kontrovers diskutiert.


Peter Gauweiler (dpa)
Peter Gauweiler / ( dpa )
Quelle:
KNA