Bistum Essen kritisiert Kreuz-Pflicht in Bayern

Gefahr der Zweckentfremdung

Das Bistum Essen kritisiert den Erlass für eine Kreuz-Pflicht in bayerischen Behörden. Zunächst scheine eine öffentliche Wertschätzung des Symbols erfreulich, man habe aber eine andere Sicht auf das Kreuz als Bayerns Ministerpräsident Söder.

Kreuz an der Wand / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz an der Wand / © Harald Oppitz ( KNA )

Es stelle sich die Frage, "ob das Kreuz in Bayern durch die geplante Initiative nicht zweckentfremdet und instrumentalisiert werden kann", sagte ein Sprecher von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Auf den ersten Blick ist es sicher erfreulich, wenn das Kreuz als zentrales Symbol des Christentums öffentlich wertgeschätzt wird", so das Bistum. Allerdings nur, wenn es nicht für politische Zwecke missbraucht werde.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aber betone, das Kreuz sei nach seinem Verständnis nicht das Symbol einer Religion, sondern ein "sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der rechts- und Gesellschaftsordnung Bayerns", so der Bistums-Sprecher. "Dies entspricht nicht unserer christlichen Sicht auf das Kreuz."

Auch Serap Güler (CDU), Staatssekretärin im NRW-Integrationsministerium, kritisierte die Kreuz-Pflicht. "Ich habe das Kreuz immer als religiöses Symbol gesehen und nicht als bayerische Folklore", sagte sie. Wer religiöse Symbole respektiere, dürfe sie nicht für den Wahlkampf instrumentalisieren.


Quelle:
KNA
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