Deutsche Bischöfe fordern Freilassung syrischer Bischöfe

"Ich appelliere an die Entführer"

Fünf Jahre nach der Entführung zweier syrischer Bischöfe fordert die Deutsche Bischofskonferenz die Freilassung der Würdenträger. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick, wendete sich mit einem Appell an die Entführer.

Poster der entführten Bischöfe (dpa)
Poster der entführten Bischöfe / ( dpa )

"Ich appelliere an die Entführer, den politischen Konflikt in Syrien nicht weiter für den Aufbau von Spannungen zwischen den Religionsgemeinschaften zu instrumentalisieren", sagte er am Freitag in Bonn.

Die Bischöfe würden für den Wiederaufbau Aleppos gebraucht, so Schick. Das Vertrauen zwischen den Menschen verschiedener Religionen müsse neu belebt werden. "Ohne Menschen des Friedens und des Dialogs ist in Syrien kein funktionierendes Gemeinwesen erreichbar."

Das leidgeprüfte Land

Weiter verurteilte Schick die Gewalteskalation und den Einsatz chemischer Waffen in Syrien und forderte den Schutz der Zivilbevölkerung. "Politische Lösungen für das leidgeprüfte Land sind nicht mit militärischen Mitteln zu finden, sondern nur auf dem Weg von Verhandlungen und Dialog", betonte der Bamberger Erzbischof.

Zudem würdigte er das Engagement der Kirchen in Syrien und erklärte, die Kirche in Deutschland werde ihnen auch weiterhin solidarisch zur Seite stehen.

Die Entführung

Der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und der griechisch-orthodoxe Erzbischof Boulos Yazigi waren am 22. April 2013 auf der Fahrt von der syrisch-türkischen Grenze in Richtung Aleppo von Unbekannten entführt worden. Ihr Schicksal ist bis heute unklar. Beide Bischöfe hatten ihren Sitz in Aleppo und haben sich nach den Angaben in Syrien für einen Dialog und Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften eingesetzt.


Quelle:
KNA