Mexiko: Bischof bestätigt Verhandlungen mit Drogenmafia

"Keine weiteren Morde an politischen Kandidaten mehr"

In Mexiko hat ein Treffen des katholischen Bischofs von Chilpancingo-Chilapa, Salvador Rangel, mit Vertretern der organisierten Kriminalität eine politische Debatte ausgelöst. Die Regierung reagierte mit deutlichen Worten auf das Treffen.

Ausufernde Gewalt in Mexiko / © Mario Rivera Alvarado (dpa)
Ausufernde Gewalt in Mexiko / © Mario Rivera Alvarado ( dpa )

Rangel räumte nach einem Bericht des Portals "notimerica" ein, sich vor wenigen Tagen mit einem ranghohen Bandenchef der Drogenmafia getroffen zu haben. Er habe ihn gebeten, dass es keine weiteren Morde an politischen Kandidaten mehr gäbe, erklärte Rangel. Sein Gesprächspartner habe ihm zugesagt, dass versucht werde, dies künftig unterlassen.

Regierung: Grundsätzlich keine Verhandlungen

Umgekehrt hätten die Drogenbosse gefordert, dass es von Seiten der Politik während des Wahlkampfes keinen Stimmenkauf und nach den Wahlen ein tatsächliches Einlösen der Wahlkampfversprechen gäbe, sagte der Bischof. In einer ersten Reaktion auf die Meldungen teilte die mexikanische Regierung mit, sie verhandele grundsätzlich nicht mit der Drogenmafia.

Wie die Zeitung "El Siglo de Torreon" berichtet, sind in den vergangenen sieben Monaten insgesamt 42 Politiker, Ex-Bürgermeister oder Aktivisten ermordet worden.


Quelle:
KNA