Kirche in Italien besorgt über Spannungen und Extremismus

Vor den Parlamentswahlen

Die katholische Kirche in Italien hat sich besorgt über soziale Spannungen und zunehmenden Extremismus in der italienischen Gesellschaft geäußert. Nötig seien "konkrete Gesten der Nächstenliebe und des Friedens", hieß es.

 (DR)

Das sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, nach dem traditionellen Empfang von Vatikan und italienischer Regierung zum Jahrestag der Lateranverträge von 1929 am Dienstagabend. Zugleich machte Bassetti sich erneut für ein internationales Treffen von mehr als 30 Mittelmeerbischöfen stark. Diese Idee sei sehr positiv aufgenommen worden, so Bassetti laut italienischen Medienberichten (Mittwoch).

Italienische Parlamentswahlen am 4. März

Bassetti hatte als Vertreter der katholischen Kirche des Landes an der Begegnung zwischen Ministerpräsident Paolo Gentiloni und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teilgenommen. Bei dem Gespräch sei es zudem um aktuelle soziale Fragen wie Arbeitslosigkeit, Migration, die Situation von Familien, aber auch um "heikle internationale Fragen" gegangen. Von italienischer Seite hieß es, Themen seien auch das Abkommen mit Libyen zum Umgang mit Migranten sowie die Lage in Syrien und dem Libanon gewesen.

Das traditionelle italienisch-vatikanische Regierungstreffen anlässlich der Gründung des Vatikanstaates am 11. Februar 1929 erfolgte dieses Jahr im Vorfeld der italienischen Parlamentswahlen am 4. März. Dazu kündigte Bassetti an, die italienischen Bischöfe würden mit dem Wahlsieger über die ihnen wichtigen Anliegen reden. Dies gelte etwa für die jüngst eingeführte Patientenverfügung; katholische Ärzte und Krankenhäuser müssten hier aus Gewissensgründen widersprechen können.


Quelle:
KNA