Katholische Verbände zum Koalitionsvertrag

Licht und Schatten

Katholische Verbände haben ein gemischtes Fazit des Koalitionsvertrags von Union und SPD gezogen. Während sich die Katholische Elternschaft zufrieden zeigt, sieht der Bund der Deutschen Katholischen Jugend Optimierungspotential.

Koalitionsvertrag / © Britta Pedersen (dpa)
Koalitionsvertrag / © Britta Pedersen ( dpa )

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) erklärte am Donnerstag: "In der Frauen- und Gleichstellungspolitik ist das gelungen, was wir und andere Verbände schon seit vielen Jahren fordern: Gleichstellungspolitische Maßnahmen werden künftig in vielen Politikfeldern mitgedacht", sagte BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier in Berlin.

Die Ideen im Bereich der Jugendpolitik blieben jedoch "sehr knapp und im Vagen". Nur an wenigen Stellen werde es konkreter.

"Wir freuen uns, dass der internationale Jugendaustausch sowie das gesellschaftliche und politische Engagement junger Menschen gestärkt und Kinderrechte endlich ins Grundgesetz aufgenommen werden sollen", sagte Maier.

Allerdings widersprechen geplante Maßnahmen im Koalitionsvertrag laut BDKJ der UN-Kinderrechtskonvention.

Maier kritisierte insbesondere auf die Beschränkung des Familiennachzugs und die Unterbringung und Altersfeststellung von Kindern und Jugendlichen in so genannten Anker-Zentren.

Katholische Elternschaft zufrieden

Die Katholische Elternschaft (KED) ist mit dem Koalitionsvertrag zufrieden. "Dass die Themen Bildung und Familie einen so breiten Raum einnehmen, das hat es bisher noch nicht gegeben. Darüber freuen wir uns", sagt die Bundesvorsitzende Marie-Theres Kastner in Bonn.

Begrüßenswert sei es auch, den Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung von Grundschülern gesetzlich festzuschreiben und auch mit Geld zu unterlegen. Das sei der richtige Weg und helfe bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Allerdings hätten jetzt alle Beteiligten die wichtige Aufgabe, die Qualität dieser Angebote abzusichern, heißt es. Zwei Milliarden Euro für Betreuungsangebote und Investitionen in die Schulen und die Digitalisierung seien ein wichtiger Schritt, der Eltern und Schülern zugutekomme.


Quelle:
KNA