Kirchen und Regierung in Sachsen wollen kooperieren

Zusammenarbeit verstärken

Landesregierung und Kirchen in Sachsen haben sich bei einem Spitzentreffen für ein konstruktives Miteinander ausgesprochen. Als "Zukunftsaufgaben für dieses Land" wurden die Bereiche Integration und Bildung identifiziert.

Staatskanzlei in Dresden / © Matthias Hiekel (dpa)
Staatskanzlei in Dresden / © Matthias Hiekel ( dpa )

"Wir wollen uns gemeinsam für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einbringen und darauf hinwirken", sagte der evangelische Landesbischof Carsten Rentzing am Montag nach der zweistündigen Begegnung in der Dresdner Staatskanzlei.

Es geht um Bildung, um Integration, um den ländlichen Raum uvm.: Die Staatsregierung um @MPKretschmer im Gedankenaustausch mit den für #Sachsen zuständigen Bischöfen der evangelischen & katholischen Kirchen. @SMWA_SN @SMIsachsen @Bildung_Sachsen @sms_sachsen pic.twitter.com/B0j1riq85d

— Sachsen (@SachsenDe) 15. Januar 2018

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) würdigte die Kirchen in Sachsen mit ihren über 900.000 Mitgliedern als "starke Gruppe", die sich "in vielfältiger Weise einbringt" im sozialen Bereich, in den ländlichen Regionen sowie in der Kinder- und Jugendarbeit. "Die Kirchen tragen dazu bei, dass Sachsen ein lebenswerter Freistaat ist, in dem gesellschaftlicher Zusammenhalt gelebt wird."

Auch der katholische Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, sprach von einer "sehr konstruktiven Begegnung". So hätten sich beide Seiten über den Religionsunterricht ausgetauscht. "Wir sind sehr froh und dankbar, dass er ein ordentliches Lehrfach ist, wie in der sächsischen Verfassung auch vorgegeben."

Großversammlung mit allen Bischöfen

Es gebe jedoch weiter "Handlungsbedarf", so Timmerevers. "Vielleicht müssen wir als Kirchen da auch noch mal stärker zusammenrücken." Religion wird in Sachsen nur einstündig unterrichtet und nicht wie eigentlich festgeschrieben zweistündig. Weitere Gesprächsthemen waren der ländliche Raum, für den sich beide Seiten verstärkt einsetzen wollen, sowie ethische Fragen zum Beginn und Ende des Lebens, medizinischer Fortschritt und Digitalisierung.

Ein solches Spitzentreffen hatte zuletzt 2011 stattgefunden. Es nahmen alle Bischöfe teil, deren Bistümer oder Landeskirchen Gebietsanteile in Sachsen haben. Auf katholischer Seite waren es außer Timmerevers auch Wolfgang Ipolt (Görlitz) und Gerhard Feige (Magdeburg), evangelischerseits außer Rentzing die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.


Quelle:
KNA