Kirchen rufen zu Beteiligung an Betriebsratswahlen auf

"Druck hat weiter zugenommen"

​Mit Blick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt haben die beiden großen Kirchen zur Beteiligung an den Betriebsratswahlen aufgerufen. Sie fordern unter anderem eine öffentliche Debatte über Veränderungen in der Arbeitswelt.

 (DR)

"Leistungsverdichtung und Mehrarbeit sind zu ständigen Begleitern der heutigen Erwerbsarbeit geworden", heißt es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Darin betonen Kardinal Reinhard Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der Druck auf die Beschäftigten habe weiter zugenommen.

Außerdem nähmen die Unternehmen und die Beschäftigten durch die Integration von Flüchtlingen ins Erwerbsleben eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr, so die Vorsitzenden weiter. Marx und Bedford-Strohm lenken den Fokus auch auf die zunehmende Digitalisierung. "Aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt bedarf es öffentlicher Debatten, wie die Arbeit in Zukunft human gestaltet werden kann", erklärten sie. Notwendig seien hierzu Leitbilder menschengerechter Arbeit.

Grenzen der Arbeit

Die Kirchenvertreter betonen: "Damit Erwerbsarbeit nicht das ganze Leben bestimmt, braucht es auch Grenzen der Arbeit: Grenzen der Belastungen, Grenzen der zeitlichen Verfügbarkeit und Grenzen der Ökonomisierung." 

Um das Ziel einer Humanisierung der Arbeit auf den Weg zu bringen, seien starke Interessensvertretungen in den Betrieben notwendig. In Deutschland finden vom 1. März bis 31. Mai Betriebsratswahlen statt.


Quelle:
KNA