Bischof Fürst würdigt das Wirken von Philipp Jenninger

Früherer Bundestagspräsident beigesetzt

Als unermüdlichen Mahner für den Frieden hat der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Fürst den verstorbenen Politiker und Diplomaten Philipp Jenninger gewürdigt. Er wurde am Freitag in Ellwangen beigesetzt. 

Damaliger Parlamentspräsident Philipp Jenninger hält 1986 den originellen Schlüssel in Form eines Wasserabsperrrades / © Egon Steiner (dpa)
Damaliger Parlamentspräsident Philipp Jenninger hält 1986 den originellen Schlüssel in Form eines Wasserabsperrrades / © Egon Steiner ( dpa )

Mit offenem Ohr und freundlichem Charisma habe Jenninger "Menschen miteinander in Beziehung gebracht und die politischen Bühnen der Welt bespielt", sagte Fürst. Weiter betonte er, Jenninger habe aus dem Glauben an den barmherzigen Gott gelebt. Jenninger habe Kraft aus dem Vertrauen gewonnen, dass er in Gottes Hand geborgen und das Leben Geschenk Gottes sei.

Der frühere Bundestagspräsident und ehemalige Vatikan-Botschafter wird 18. Januar im Bundestag mit einem Trauerstaatsakt gewürdigt, wobei es auch eine bundesweite Trauerbeflaggung geben wird. Das teilte das zuständige Bundesinnenministerium in Berlin mit. Redner für den einstündigen Trauerakt um 11.00 Uhr am 18. Januar im Bundestag sind Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper.

Jenninger wurde 85 Jahre alt

Jenninger war am 4. Januar im Alter von 85 Jahren gestorben. Der 1932 in Württemberg geborene Politiker war von 1969 bis 1990 Mitglied des Bundestages und von 1984 bis 1988 dessen Präsident. 1988 trat er nach einer Rede zum 50. Jahrestag der Novemberpogrome zurück. Die Rede, in der er die Weltsicht und das politische Klima während des Nationalsozialismus nachvollziehbar machen wollte, wurde von großen Teilen der Öffentlichkeit als "missglücktes Gedenken" angesehen. Jenninger war anschließend von 1995 bis zur Pensionierung 1997 Botschafter beim Heiligen Stuhl.

 


Bischof Gebhard Fürst im Dialog / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Gebhard Fürst im Dialog / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA