Kritik am Stopp des Schutzprogramms für Menschen aus El Salvador

Schutzstatus aufgehoben

Die US-Bischöfe kritisieren die Entscheidung des Heimatschutzministeriums, rund 200.000 Einwanderer aus El Salvador abzuschieben. Dies sei "herzzerreißend", kommentierte Bischof Vasquez aus Austin.

Menschen am Grenzzaun, der die USA und Mexiko trennt. / © Gregory Bull (dpa)
Menschen am Grenzzaun, der die USA und Mexiko trennt. / © Gregory Bull ( dpa )

Die Einwanderer aus El Salvador halten sich seit einer Serie schwerer Erdbeben 2001 mit einem sogenannten vorübergehenden Schutzstatus (TPS) im Land auf. Dieser wurde über die vergangenen 16 Jahre immer wieder erneuert. Die Entscheidung sei "herzzerreißend", erklärte die Bischof von Austin, Joe S. Vasquez.

Bedingungen in El Salvador unzureichend

El Salvador seit derzeit nicht in der Lage, die 200.000 Betroffenen angemessen aufzunehmen, so Vasquez, der in der amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB) für Migrationsfragen zuständig ist. Wegen des Beschlusses würden Familien ohne Not auseinander gerissen werden. Die Bischöfe appellierten erneut an den Kongress, sich um eine baldige Lösung zu bemühen.

In der Mitteilung des Ministeriums an den US-Kongress heißt es, die Bedingungen in El Salvador hätten sich erheblich verbessert. Die ursprüngliche Rechtfertigung für den Schutz vor Abschiebung sei damit entfallen. "Nur der Kongress" könne eine permanente Lösung für jene finden, die durch TPS geschützt sind und "seit Jahren in den USA leben und arbeiten".

Frist bis September 2019

Das Ministerium will die Betroffenen in Kürze informieren, dass sie bis September 2019 Zeit haben, das Land zu verlassen oder einen anderen Weg zu finden, sich legal in den USA aufzuhalten. Zuvor hatte es bereits einen vergleichbaren Schutzstatus für 60.000 Menschen aus Haiti und 2.500 Einwanderer aus Nicaragua beendet. 57.000 Honduraner erhielten einen Aufschub um sechs Monate.

Auch das New Yorker "Zentrum für Einwanderer-Studien" kritisierte die Entscheidung als verheerend. Sie werde "nicht nur Familien und Kinder auseinanderreißen, die seit Jahren hier leben, sondern auch ein bereits von Gewalt geprägtes Land weiter destabilisieren", erklärte Mitarbeiter Kevin Appleby. Dies sei "enorm kurzsichtig".


Quelle:
KNA