Kirche fordert Dialog nach Ausschreitungen in Argentinien

"Es gibt keinen anderen Weg"

Die angestrebte Rentenreform in Argentinien spaltet die Gesellschaft. Die einen sehen sie als nötigen Schritt zur Sanierung des Haushaltes, die anderen als Kampfansage gegen ihre Alterversorgung. Die Kirche fordert zum Dialog auf.

Schwer bewaffnete Polizisten in Buenos Aires / © Claudio Santisteban (dpa)
Schwer bewaffnete Polizisten in Buenos Aires / © Claudio Santisteban ( dpa )

In Argentinien ist es am Rande einer Debatte über eine von Präsident Mauricio Macri angestrebte Rentenreform zu schweren Ausschreitungen rund um das Kongressgebäude in Buenos Aires gekommen. Nach Angaben der regierungsnahen Tageszeitung "Clarin" wurden bei den Protesten zu Wochenbeginn mindestens 160 Menschen verletzt, darunter über 80 Polizisten.

Bilder von den Ausschreitungen zeigen Demonstranten, die mit Steinschleudern bewaffnet waren. Demonstranten werfen ihrerseits der Polizei vor, mit Gewalt gegen die Proteste vorgegangen zu sein. Rund 60 Menschen wurden verhaftet.

Gewerkschaften rufen zu Generalstreik auf

Die Gewerkschaften riefen zu einem Generalstreik auf. Mit der Rentenreform will der argentinische Präsident Mauricio Macri jährlich umgerechnet fünf Milliarden einsparen, um den angeschlagenen Haushalt wieder in den Griff zu bekommen.

Der Erzbischof von Rosario, Eduardo Eliseo Martinez, forderte angesichts der Gewaltausbrüche die Bereitschaft zu einem Dialog. "Ich bin sehr konsterniert, diese Gewaltspektakel zu sehen", sagte Eliseo Martinez dem Sender Radio 2. Dies könne nicht der Weg sein, die Widersprüche zu lösen. "Wir müssen die Probleme lösen, indem wir uns an einen Tisch setzen. Es gibt keinen anderen Weg."


Protest gegen Rentenreform  / © Claudio Fanchi (dpa)
Protest gegen Rentenreform / © Claudio Fanchi ( dpa )

Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri / © Ron Sachs / Pool (dpa)
Argentiniens Staatspräsident Mauricio Macri / © Ron Sachs / Pool ( dpa )
Quelle:
KNA