Kirchentagspräsident für klare Haltung gegenüber AfD

"Entwicklung im Auge behalten"

Im Umgang mit der AfD hat sich der Präsident des Deutschen Kirchentages 2019 in Dortmund, Hans Leyendecker, für eine deutliche Grenzziehung ausgesprochen. Rechtsextremen dürfe nicht der öffentliche Raum überlassen werden, betonte er.

Stimmkarten beim AfD-Bundesparteitag / © Michael Kappeler (dpa)
Stimmkarten beim AfD-Bundesparteitag / © Michael Kappeler ( dpa )

Der Journalist sagte am Mittwochabend, zwar seien einerseits Gespräche mit AfD-Wählern wichtig, um zu verstehen, warum sie rechtspopulistische Positionen teilen. Andererseits müsse ihnen aber auch klargemacht werden, dass Hass und Gewalt keine Lösungen sein könnten. Der Journalist sprach aus Anlass des fünfjährigen Bestehens des Arbeitskreises "Christen gegen Rechtsextremismus" der evangelischen Kirche in Dortmund.

Auch gegen Äußerungen wie von AfD-Politiker Björn Höcke, der das Holocaust-Mahnmal in Berlin als "Denkmal der Schande" bezeichnet hatte, müssten Politiker deutlich Stellung beziehen, betonte Leyendecker. Ein solcher "unbotmäßiger Umgang mit den Nazi-Verbrechen darf in keiner Weise geduldet werden". Das gelte auch und gerade in Zeiten, in denen eine Partei wie die AfD in den Parlamenten sitze.

Parallelgesellschaft entwickelt

In Deutschland habe sich längst eine Parallelgesellschaft entwickelt, die sich gegen alles Fremde, gegen demokratische Parteien und die Medien richte, beklagte Leyendecker. Diese Entwicklung müsse man sehr genau im Auge behalten. Zugleich betonte der Kirchentagspräsident, eine menschenfeindliche Ideologie sei in keiner Weise mit dem christlichem Glauben zu vereinbaren, dessen frohe Botschaft für alle Menschen gelte und keinen ausschließe.

Vor diesem Hintergrund kündigte Leyendecker an, der Kirchentag 2019 in Dortmund werde sowohl "hochpolitisch" als "tief spirituell" sein. Der nächste Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 19. bis 23. Juni in Dortmund statt. Er steht unter dem Motto "Was für ein Vertrauen".


Hans Leyendecker / © Friedrich Stark (epd)
Hans Leyendecker / © Friedrich Stark ( epd )
Quelle:
epd