Interreligiöses Jugendprojekt im Nationalpark Eifel vorgestellt

"Begegnung auf Augenhöhe"

Jugendliche auf den Spuren der Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus: In Schleiden im Nationalpark Eifel haben das Institut für Theologische Zoologie (ITZ) und die Seelsorge des Parks am Dienstag ein gemeinsames Projekt vorgestellt. 

Blick auf die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Blick auf die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Unter dem Namen "Schöpfung erfahren. Interreligiöse Umweltbildung im Nationalpark Eifel" sollen Jugendgruppen und Schulklassen einen ethisch-religiösen Zugang zur Natur bekommen. Das Projekt ist zunächst bis Ende 2018 befristet.

Der Leiter des ITZ, Rainer Hagencord, sagte, das Projekt folge dem Aufruf der Enzyklika zum Umweltschutz. Diese sei "eines der größten theologischen Werke der letzten Jahrhunderte". Der Papst habe darin zum interreligiösen und interdisziplinären Einsatz gegen die globale Umweltzerstörung aufgefordert. "Die Jugendlichen sollen sich als Mitgeschöpfe und nicht als Herren sehen", sagte Hagencord. Anderen Geschöpfen solle "auf Augenhöhe" begegnet werden.

"Das Unmenschliche des Nationalsozialismus vermitteln"

Der Leiter des Projekts, Georg Toporowsky, würdigte "Schöpfung erfahren" auch vor dem historischen Hintergrund des Geländes: "Wir wollen das Unmenschliche des Nationalsozialismus vermitteln und in Beziehung zur Natur kommen." Als Pastoralreferent leitet Toporowsky die Seelsorge im Nationalpark Eifel. Dort sind auch die Gebäude der ehemaligen NS-"Ordensburg" Vogelsang zu finden, in denen die NSDAP ihren Nachwuchs heranbildete.

Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt seit 1. Juli gefördert. Für die religiöse Expertise sind nach Angaben der Projektleitung auch das Zentrum für Islamische Theologie der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und die School of Jewish Theology der Universität Potsdam verantwortlich. Die Umweltbildung erfolgt demnach in Kooperation mit Biologen der Universität Bonn.


Dr. Rainer Hagencord / © Michele Cappiello
Dr. Rainer Hagencord / © Michele Cappiello
Quelle:
KNA