Papst trifft ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan

Gespräch über Venezuela, den Kongo und Klimawandel

Papst Franziskus hat den früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan zu einem als "privat" bezeichneten Gespräch im Gästehaus Santa Marta empfangen. Annan wurde von einer Gruppe älterer internationaler Politiker bgeleitet.

Kofi Annan  / © Facundo Arrizabalaga (dpa)
Kofi Annan / © Facundo Arrizabalaga ( dpa )

In einem anschließenden Interview mit Radio Vatikan sagte Annan: "Wir sprachen über Flüchtlinge und Migration, über Atomwaffen - der Vatikan veranstaltet dazu am Freitag eine Konferenz -, über Friedensvermittlung in Konflikten und auch über die Rolle von Frauen."

Venezuela, Kongo und Klimawandel

Zudem habe man über Venezuela und den Kongo und den Kampf gegen den Klimawandel gesprochen. Das Anliegen der Gruppe sei es gewesen, mit dem Papst einmal darüber zu reden, "wie man zusammenarbeiten könnte und wie wir unsere Kräfte vereinigen könnten", so Annan.

Politikergruppe "The Elders"

Die Politikergruppe "The Elders" (oder "Global Elders") wurde 2007 von Nelson Mandela (1918-2013), seiner Frau Graca Machel und Erzbischof Desmond Tutu gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss bedeutender ehemaliger Staatsmänner und -frauen, Menschenrechtler sowie Intellektueller, die ihre Erfahrungen zur Lösung globaler Probleme einsetzen wollen.

"Gespräche mit Frauen oft bereichernder als mit Männern"

Mary Robinson, frühere irische Staatspräsidentin, UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte und ebenfalls Mitglied der "Elders", ergänzte im Gespräch mit Radio Vatikan, der Papst habe gesagt, für ihn seien Gespräche mit Frauen oft bereichernder als mit Männern.

Annan besorgt über die aktuelle Weltlage

Der frühere UNO-Chef Annan äußerte sich besorgt über die aktuelle Weltlage. Viele Politiker heute drehten die Lautstärke auf und schrien herum. "Das ist aber keine Leadership", so Annan. Wer führen wolle, müsse auch zuhören können. "Er darf nicht davon ausgehen, dass er immer seinen Kopf durchsetzen kann oder dass er immer gewinnt." Annan erinnerte an Kennedy und Chruschtschow, die intensiv "daran gearbeitet haben, im Gespräch zu bleiben und einen Atomkrieg zu verhindern".


Quelle:
KNA