Italienisches Bistum ruft Gebetstag gegen Mafia aus

Für die Bekehrung von Kriminellen

Gegen die italienische Mafia ist schwer anzukommen. Das Bistum Locri-Gerace in der Hochburg der kalabrischen Mafia initiiert deshalb einen regelmäßigen Gebetstag in einem bestimmten Anliegen: der Bekehrung von Kriminellen. 

Der Papst im Gebet für Mafiaopfer – Vorbild für den Gebetstag gegen die Mafia im Bistum Locri-Gerace / © Claudio Peri (dpa)
Der Papst im Gebet für Mafiaopfer – Vorbild für den Gebetstag gegen die Mafia im Bistum Locri-Gerace / © Claudio Peri ( dpa )

Das süditalienische Bistum Locri-Gerace ruft einen monatlichen "Gebetstag für die Bekehrung der Mafiosi" aus. Die Mitglieder krimineller Vereinigungen müssten erkennen, "dass das Geld aus schmutzigen Geschäften und mafiösen Verbrechen verwerflich ist, stinkt und ungerechte Macht erzeugt", hieß es in der am Sonntag verbreiteten Ankündigung des Bistums, dessen Gebiet als Hochburg der kalabrischen 'Ndrangheta gilt.

Monatliches Gebet im Marienheiligtum

Der Aktionstag soll jeden ersten Samstag im Monat im Marienheiligtum "Nostra Signora dello Scoglio" in Plancanica stattfinden, erstmals am 7. Oktober. Die Initiative des Bischofs von Locri, Francesco Oliva, nimmt einen wiederholten Appell von Papst Franziskus auf, für die Bekehrung von Kriminellen zu beten.

Heimat des Drahtziehers der Mafia-Morde in Duisburg?

Zum Bistum Locri gehört auch der Ort San Luca, aus dem der mutmaßliche Drahtzieher der Mafia-Morde von Duisburg stammt. Nach dem Anschlag im August 2007, bei dem sechs Italiener in einem Restaurant erschossen wurden, veranstalteten Locris früherer Bischof Giancarlo Bregantini und der damalige Essener Weihbischof Franz Grave gemeinsam einen Gedenkgottesdienst.


Quelle:
KNA